Publikumspreis der 19. Impronale geht an "Us boys who go out together"

„Bewegte Welten“ hat die diesjährige Impronale versprochen – und abgeliefert. Das Improvisationstheaterfestival beschreitet in seinem 19. Austragungsjahr gänzlich neue Wege und ist so in vielerlei Hinsicht ein Festival der Premieren. In diesem Jahr gab es neben den gewohnten Veranstaltungen in Halle noch zwei zusätzliche Halte in Sachsen-Anhalt: in Zeitz und in Bitterfeld-Wolfen. Auch die halleschen Veranstaltungen halten die ein oder andere Überraschung bereit: Nach der feierlichen Eröffnung und Ansprache durch Schirmherrin Dr. Judith Marquardt bleibt sie am Freitagabend quasi direkt auf der Bühne – und wirkt beim Format „In bester Gesellschaft“ der Gruppe "Schwestern in der Überzahl" mit.
Kurzfristige personelle Ausfälle in den Ensembles "Die Serienjunkies" und "Mary Shelley‘s Mothers" wissen die Organisator:innen geschickt zu verwandeln. In bester Improvisationsmanier wird das Programm kurzerhand geändert, ja sogar gänzlich neue Formate eigens für die Impronale entwickelt. Den begehrten Publikumspreis Improkal nimmt das Ensemble Us boys who go out together mit nach Hause. Mit ihrer Show „The Bohemian Tragedy“ hat die Gruppe aus Prag die Herzen des Publikums im Sturm erobert. Us boys who go out together setzen sich damit deutlich gegen ihre Mitbewerber:innen durch. Václav Wortner bedankt sich mit den Worten „Danke, dass wir unser verrücktes Zeug hier aufführen durften und dass ihr uns so angenommen habt, wie wir sind“.
Di(s)tanz / am 24.11. um 20 Uhr in der Händelhalle
Das Chaos der Zeit
Soziale Distanzierung kann vieles sein: Eine Art der Verantwortung, schmerzlicher Verlust, bizarre Erleichterung. Wie können wir mit den gesellschaftlichen Umbrüchen, der Polarisierung und dem Chaos unserer Zeit umgehen? Wir tanzen! Wir schwitzen, wir bewegen uns, wir leben. Und daraus könnte sich der nächste Schritt ergeben. Es spielen: Beatrix Brunschko (Graz, AT), Jacob Banigan (Graz, AT), Lal Kreusch (Halle, DE), Lena Försch (Würzburg, DE), Maja Dekleva Lapajne (SVN), Nadine Antler (Hausen, DE), Nele Kießling (Göttingen, DE), Vincent Göhre (Halle, DE)
In bester Gesellschaft / am 25.11. um 20 Uhr in der Händelhalle
Mit Wahnsinn in bester Gesellschaft
Was, wenn man sich plötzlich in einer WG wiederfindet, die so ganz anders ist als man selbst? Wo man trotz des hellen Wahnsinns in bester Gesellschaft ist? Annika und Paula sind Schwestern – und könnten unterschiedlicher nicht sein. Wenn Pech und Schwefel mal wieder explodieren, brauchen sie ihre Mitbewohnerin. Es spielen: Schwestern in der Überzahl mit Lena Försch (Würzburg, DE), Nadine Antler (Hausen, DE) und eine unbekannte Dritte.
Die Serienjunkies „Unheimlich“ / am 25.11. um 22 Uhr in der Händelhalle
Live und online zu erleben
Die Welt draußen ist chaotisch, aber in unseren eigenen vier Wänden haben wir die Kontrolle. Was, wenn sich die Regeln der Realität ändern? Beatrix Brunschko und Jacob Banigan improvisieren eine unheimliche Begegnung mit dem Unbekannten. Live im Theater gespielt, stattet dieses hybride Format den Zuschauenden digital zuhause einen Besuch ab und deckt auf, welche Geschichten sich dort verbergen. Sie können online zuschauen oder mitwirken. Es spielt: Theater im Bahnhof (AT) mit Jacob Banigan, Beatrix Brunschko, Lorenz Kabas, Kamera und Schnitt: Johanna Hierzegger Ton und Sounddesign: Claudia Holzer
The Bohemian Tragey / am 26.11. um 20 in der Händelhalle
Starker Hang zu schlechter Folklore
Was passiert, wenn ein mährischer Schauspieler, ein australischer Zirkusartist, ein slowakischer Pantomime und ein tschechisches Improvisationsgenie zusammenkommen? „Us boys" bringen regelmäßig gemeinsam Freiform-Improvisationen mit Bewegungen, Rhythmus, Stimmen, Akrobatik und einem starken Hang zu schlechtem Folkloregesang auf die Bühne. Es spielen: Šimon Pliska (CZ), Lukas Blaha Bliss (AUS), Andrej Lyga (SVK) und Václav Wortner (CZ) Musik: Tomáš Kůgel, Michal von Klaun, Licht: Jonatan Vnouček
4play / am 26.11. um 22 Uhr in der Händelhalle
Vier mal vier ist vielzig
Vier sind am Leben. Einer ist reich. Vier wollen eine Veränderung. Drei sind glücklich. Zwei sind Mütter. Vier werden schlecht bezahlt. Einer will nur Sex. Vier gehören zur Mittelschicht. Eine ist eine Kommunistin. Zwei hätten das Theater fast aufgegeben. Vier haben Spaß an Improvisation. Zwei haben Angst vor dem Unbekannten. Drei sind mutig. Vier spielen: Mary Shelley’s Mothers mit Beatrix Brunschko (AT), Nele Kießling (DE), Rama Nicholas (AUS) und Maja Dekleva Lapajne (SVN)
Labor – Was mich treibt? / am 27.11. um 18 Uhr in der Händelhalle
Fünf Menschen in einem Labor
Eine wilde Mischung von Künstlern und Künstlerinnen stellt sich in einem fünftägigen Labor die Frage: „Was mich treibt?“. Wie wirkt sich die persönliche, finanzielle oder geografische Umgebung aus, wie die eigene Sozialisation und Kultur? Zeitz, Wolfen und Halle dienen dabei als Laborraum und Aufführungsorte dieses selbst entwickelten Theaterformats. Es spielen: Lorenz Kabas (Graz, AT), Verena Lohner (Hamburg, DE), Barbara Klehr (Berlin, DE), Raschid D. Sidgi (Leipzig, DE) und Katja Blüher (Halle, DE)