Liebe Mauer - Besuch beim Dreh

Zum Dreh von „Liebe Mauer“ im Jahr 2009 lud das Filmteam um Regisseur Peter Timm (Go Trabbi Go) ins Maritim-Hotel Halle, um einen Eindruck von Dreh und Set des neuesten Films „Liebe Mauer“ zu geben. Zu diesem Zweck wurde eigens in Halle ein Stück Mauer (150 m) samt Wachtürmen wieder zum Leben erweckt (siehe unten). Dass sich das Gelände hinter dem Hotel sehr gut als Kulisse eignete, war dabei nicht zu übersehen: ein brachliegendes Areal ohne direkte Störung durch Verkehr bot eine optimale „Arbeitsfläche“. Abrupt endende Straßenbahngleise passten dabei zusätzlich sehr gut in das Konzept des Films, um den Abbruch Ost/West zu verdeutlichen, sagte dazu Szenebildnerin Monika Bauert. Zudem, so konnte man von der Produzentin Heike Wiehle-Timm erfahren, trug maßgeblich auch die Mitteldeutsche Medienförderung dazu bei, einen Teil des Films in Mitteldeutschland (u.a. Erfurt) zu drehen und die Mauer nicht wie geplant in den Babelsberger Filmstudios, sondern in Halle zu verorten.

Neben dem Regisseur Peter Timm und der Produzentin Heike Wiehle-Timm standen die jungen Hauptdarsteller Felicitas Woll sowie Maxim Mehmet (dabei in DDR-Uniform) der Presse inmitten der Kulisse bereitwillig Rede und Antwort. Und auch der Staatsminister des Landes Sachsen-Anhalt, Rainer Robra, ließ es sich nicht nehmen diesem Drehbesuch beizuwohnen.



Mauerbau mitten in Halle

Manch ein Passant, den es Anfang 2009 auf das Gelände hinter dem Maritim-Hotel verschlug, wunderte sich, was da entstanden war: Wachtürme sowie Zäune aus Holz und Pappe bekam er da zu Gesicht. Vielen kam dieser Anblick wohl noch bekannt vor: Wie, die Mauer war wieder da? Ja! - als stummer Statist eines Films kam sie daher, der u.a. für sechs Tage in Halle gedreht wurde. Es handelte sich um eine tragikomische Liebesgeschichte, angesiedelt kurz vor dem Mauerfall 1989. Franzi (Felicitas Woll), eine kesse Westberlinerin und Sascha (Maxim Mehmet), ein Grenzsoldat wider Willen lernen sich kennen und es kommt, wie es kommen muss: sie verlieben sich ineinander. Dass diese Liebe von den Staatsoberen gar nicht gern gesehen wird, ist klar. Schon bald befinden sie sich im Blickfang von Stasi und CIA, die in dieser Liebe ein Politikum höchster Dringlichkeit erkennen wollen. Ob diese deutsch-deutsche Liebe trotzdem eine Chance hat, konnte man Ende 2009 in den Kinos sehen.

(Katharina Hertel)


Die Mauer - Symbol einer Nation

13. August 1961: Ein Datum, welches den Baubeginn jener Mauer markiert, die fast drei Jahrzehnte Sinnbild der deutsch-deutschen Teilung sein soll. Nur zwei Monate nachdem der ehemalige Staats- und Parteichef der DDR, Walter Ulbricht, die Errichtung einer Mauer dementiert, begannen in den frühen Morgenstunden des 13. Augusts bewaffnete Verbände den Ostsektor Berlins vom Rest der Stadt mit Stacheldraht hermetisch abzuriegeln. Heute gern in kleinsten Stücken als Souvenir verkauft, ist die Dimension des „Antifaschistischen Schutzwalls“ kaum mehr vorstellbar: Die Gesamtlänge der Stahlbetonkonstruktion betrug 155,0 km. Ein einzelnes Teilstück hatte eine Höhe von 3,60 Meter und eine Breite von 1,20 Meter. 302 Beobachtungstürme sowie 66,5 km Metallgitterzaun sollten Fluchtversuche verhindern, doch trotz dieser Sicherung und dem Einsatz von 10.000 Grenzsoldaten, kam es zu über 5.000 Fluchtversuchen, von denen 239 tödlich endeten. Erst am 9. 11. 1989 „fi el“, initiiert durch einen Versprecher des SEDPolitbüro-Mitglieds Schabowski, jene Mauer, welche bis dato als das „beste Grenzsicherungssystem der Welt“ (DDR-Armeegeneral K. H. Hoffmann) galt.

(Katharina Hertel)