Der 18. Lange Abend der Galerien lädt zum Kunstbummel ein

Wer sich einen Überblick über Halles Galerien verschaffen möchte, für den bietet der 18. Lange Abend der Galerien wieder viele Möglichkeiten, Kunst in Halle zu entdecken. Seit siebzehn Jahren gibt es dieses Event, welches immer am Samstag vor dem ersten Advent stattfindet. Am 26. November öffnen auch dieses Jahr wieder knapp 30 hallesche Galerien, Kunsthandlungen, Ateliers und Geschäfte mit angewandter und  dekorativer Kunst abends ihre Türen und laden Interessierte ein, Kunst einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Von 17 bis 22 Uhr kann man stöbern, schauen, sich begeistern lassen und natürlich kaufen. Auf dieser besonderen Halle-Tour kann man mit den Künstlern und Kunstschaffenden ins Gespräch kommen. In entspannter Atmosphäre warten viele Teilnehmer mit kleinen Weihnachtsüberraschungen bei Glühwein und Gebäck auf die Besucher.

Galerien, Ausstellungen und Ateliers auf einem Blick

(BItte haben Sie Verständnis, wenn Galerien auf Grund der aktuellen Coronalage nicht öffnen können.)

  • Anne Viecenz Keramik
    • Eröffnung der Weihnachtsausstellung mit Keramiken von Anne Viecenz, Marie-Luise Meyer und Susanne Schröder. Außerdem gibt es einen neuen Galerieraum, in dem eine bulgarische Künstlerin ihre Arbeiten anbietet.
  • ARTPreuß
    • Egon Preuß präsentiert in einer temporären Ausstellung Malerei & Grafik & Karikaturen von M. Preuß und Ch. Wagner.
  • Atelier SKRABAK – exclusive green fashion
    • Genießen Sie nachhaltige Mode und erstöbern Sie sich neue Lieblingsstücke. Auch für ein kulinarisches Erlebnis ist gesorgt: Feine orientalische Spezialitäten warten auf Sie.
  • Burg Galerie im Volkspark
    • Copyshop – Ausstellung der Klasse Grafik von Prof. Paul McDevitt. 20:30 Uhr: Halbautomatische Lesung. Die Grafikklasse lädt zum Besuch ihres Copyshops ein. Interaktive Bewegtbild- und Soundinstallationen ermöglichen eine spielerische Einflussnahme auf verzerrte Kopien von Zeit und Raum. Studierende der Klasse werden anwesend sein und freuen sich auf Fragen sowie Feedback.
  • Feingemacht Kunst & Design / Café
    • Wir freuen uns, dass wir Sie zu gleich zwei Ausstellungen einladen dürfen. Unsere Winterausstellung erweitern wir um den Winter Special Pop-up direkt nebenan. In beiden Läden bieten wir über 100 Kunstschaffenden eine Plattform für ihre Werke. Es gibt jede Menge Schönes, Praktisches und Besonderes zu entdecken.
  • Galerie der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt
    • von 19 bis 22 Uhr Karaokekiosk von Christian Kloß
  • Galerie Erik Bausmann
    • Eröffnung der Ausstellung „Gebranntes Licht“. Neueste Keramiken von Martin Möhwald mit Zeichnungen von Claudia Berg.
  • Galerie Hamers & Penz
    • Galerie im über 300 Jahre altem Fachwerkhaus in der Altstadt. | Malerei / Graphik / Aquarelle von Ulli Hamers und Ralph Penz. | Keramik von Claudia Klinkert.
  • Galerie im Frauenzentrum Weiberwirtschaft
    • „Corona Times“ - Arbeiten aus dem Migraartvisible Project von migrantischen Künstlerinnen und Künstlern zum Thema Corona unter Projektleitung von Alica Khaet, Bildende Künstlerin, Halle (Saale) - In der globalisierten Welt bedeutet das Auswandern oder Wegziehen noch lange nicht, dass wir alle unsere Beziehungen mit dem Herkunftsland abbrechen. Man bleibt durch die Familie, Freunde, Beschäftigungen mit dem Heimatland verbunden. Das Leben zwischen den Welten ist nichts Ungewöhnliches, es ist möglich und normal, ein neues Leben aufzubauen und gleichzeitig mit einem Fuß in dem alten zu bleiben. Doch nun ist dieses fragile Konstrukt mit den Grenzschließungen im März 2020 ins Schwanken gekommen.Was bedeutet Migration in Corona-Zeiten? Wie hat sich das alltägliche Leben einer migrantischen Person in den letzten zwei Jahren verändert? Die eigene Familie nicht zu sehen, schwierig bis unmöglich passierbare Grenzen, die essenzielle Möglichkeit, mit dem Heimatort verbunden zu sein, ist nun drastisch eingeschränkt.
       
  • Galerie Kunst im Keller
    • Weihnachtsausstellung mit Malerei von Iris Band und Holzgestaltung von Ekkehart Franz und Ekkehardt Körber. Die festlich geschmückte Galerie bietet Ihnen außerdem eine Vielfalt an keramischen Arbeiten, Grafik und Schmuck, Weihnachtstischwäsche u.v.m. Ich freue mich auf Ihren Besuch.
  • Galerie Nord
    • Helmut Brade – Ausstellung zum 85. Geburtstag und außerdem „Vintageschmuck der letzten 100 Jahre“.
  • Galerie Paul Scherzer
    • Die Galerie Paul Scherzer ist eine Galerie für zeitgenössische Kunst. Sie wurde im Oktober 2019 gegründet und wird von Paul Scherzer geführt. Die Galerie schöpft aus der lebendigen und vielfältigen Kunst- und Kulturszene im Umfeld der Kunsthochschule Burg Giebichenstein und vertritt junge aufstrebende Künstler auf dem regionalen und überregionalen Kunstmarkt.
  • Galerie Schön & Gut
    • Unser Motto lautet dieses Jahr „Liebevolle Geschenke“. Präsentiert werden Keramik und Schmuck, Malerei und Grafik sowie Textiles und Engel von bekannten Künstlern der Galerie
      im stimmungsvollen Ambiente.
  • Galerie Zaglmaier
    • Ausstellung Uwe Pfeifer und Künstler der Region | Ab 19 Uhr Kunstauktion mit Dr. Ralf-Torsten Speler zugunsten der Bürgerinitiative und Stiftung Altes Rathaus Halle (Saale). Geöffnet hat unsere Galerie an diesem Tag ab 13:30 Uhr.
  • Goldstudio 60
    • Wir eröffnen an diesem Abend die Ausstellung mit der Illustratorin Julia Plath (Hamburg) persönlich, zu deren Klienten u. a. Rolling Stone Germany, der Rowohlt Verlag und die F.A.Z. zählen. Sie wird eine Auswahl handsignierter hochwertiger Kunstdrucke ausstellen, die natürlich käuflich erworben werden dürfen. Als weiteres Highlight präsentiert an diesem Abend die Goldschmiedemeisterin Sabine Beyer zum ersten Mal öffentlich ihre handgefertigte originale Filmrequisite, die ab Dezember in einer aufwendigen Kinderbuchverfilmung auch in den deutschen Kinos zu sehen sein wird. Außerdem finden Interessierte wieder exklusiven Schmuck nationaler und internationaler Künstler/-innen.
  • Hallescher Kunstverein e.V.
    • Klaus Völker – Herakles und die Digitanten
  • hr.fleischer e.V.
    • 1000 und ein Wunsch | Wir laden zum gemeinsamen Falten am Kiosk ein. In der japanischen Origami-Technik wollen wir Kraniche aus Papier falten. Ihre Arbeit würde dann Teil der Ausstellung „Strahlen – 1000 und ein Wunsch“ sein, die um den Jahreswechsel
      im Kiosk stattfinden soll. Unser Ziel ist es, 1000 Kraniche gemeinsam zu falten, zu sammeln und am Kiosk aufzuhängen. Am 26.11.2022 von 17 bis 20 Uhr | Eine Aktion von Stefanie Demmel und Matthias Behne
  • Katrin Menzel - Schmuckatelier am Reileck
  • Kirsten Garzareck – Schmuck
    • „Macht der Zeit – Die Erinnerung bleibt“ | Ich modernisiere Ihren Schmuck.
  • Klunkerfisch – Schmuck & Schönes
    • Weihnachtszeit = Märchenzeit! Wenn es draußen kalt und ungemütlich ist, machen wir es uns  daheim mit einem Märchenbuch gemütlich. Denn Märchen sind nicht nur etwas für Kinder; auch für Erwachsene kann das Märchenland ein Urlaub vom Alltag sein. Unser Anspruch an ein märchenhaftes Happy End hat sich natürlich modernisiert. Im Klunkerfisch-Laden erwartet Sie deshalb eine kleine progressive Ausstellung mit märchenhaften Szenen: Märchenprinzessinnen
      sind keine Jungfern in Nöten mehr, die auf einen rettenden Prinzen warten – heute sind die Ladys autark, sexy und en vogue! Offenbaren Sie sich selbst als moderne Prinzessin mit einem vom Klunkerfisch designten Schmuckstück aus Ihrem Lieblingsmärchen, das Sie im Märchenland-Schaufenster des Ladens entdecken können!
  • Kunsthandlung Antje Halter
    • Lassen Sie sich verzaubern von kulinarischen Genüssen, adventlicher Gemütlichkeit und einem vielseitigen, liebevoll hergestellten Keramikangebot.
  • Künstlerhaus 188
    • „Pflanzen – Blüten – Gärten“: Die in der großen Galerie des Künstlerhaus 188 e. V. präsentierten Graphiken, Malereien und Objekte entstanden im Rahmen der diesjährigen Projektwoche mit Schüler:innen der Förderschule „Astrid-Lindgren“ unter Leitung von Renée Reichenbach (Dipl.-Keramikerin) und Dirk Neumann (Dipl.-Graphiker). Mit Blick auf das 30-jährige Jubiläum des Vereins werden auch Werke zurückliegender Projekte ausgestellt. Ferner zeigt der Weihnachts- Fenster-Kalender des 188 an diesem Abend sein erstes Motiv – das illuminierende Bild ist vom Böllberger Weg aus zu entdecken. Die von Vereinsmitgliedern gestalteten Motive verändern sich von Woche zu Woche.
  • Künstlerhaus „Goldener Pflug“
    • Sabine Kunz und Jörg Riemke – Ausstellung | „Neue Arbeitsergebnisse – Malerei und Bronze“ im neuen Kunststandort Papierfabrik Radewell, Radeweller Straße 10.
  • Modeatelier Sabine von Oettingen
    • Sie können die laufende Kollektion bewundern und kaufen. Kultigen Bauchtaschen und Lederrosen für’s Haar. Herzlich willkommen!
  • Moritzkirche Halle
    • Im Rahmen der diesjährigen FrauenKulturTage erleben Sie in der Moritzkirche Halle die von Jutta Jahn (Kunsthistorikerin) und Rebekka Rauschhardt (Künstlerin) kuratierte Ausstellung mit dem Titel „Die Liebe in den Zeiten von Corona“. Folgende neun Künstlerinnen und ein Künstler präsentieren dabei ihre Kunstwerke: Christin Müller, Wiebke Kirchner, Helga Borisch, Hilde Pank, Martina Röhrig, Christine Bergmann, Sarah Deibele, Dr. Inés Brock-Harder, Undine Hannemann und Dongki Ha.
  • Schmuckwerkstatt Claudia Baugut & Silvia Nagel
    • Weihnachtsverkauf von individuellem Schmuck – hier finden Sie den Glanz zum Glück!
  • Schmuckwerkstatt Ulrich
    • Goldschmiedemeisterin Thurid Ulrich zeigt in vorweihnachtlicher Atmosphäre eigene, vegetabile Arbeiten in Gold und Silber mit Perlen und Schmucksteinen.
  • Schneegestöber
    • „Schneegestöber“ – der temporäre Porzellanladen, immer sechs Wochen vor Weihnachten in der Innenstadt. | Ab dem 14. November bis zum 23. Dezember finden Sie uns in der Großen Ulrichstraße 59 (Rolltreppen Center, der ehemalige Tchibo Laden) | Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 11 bis 19 Uhr, Samstag von 11 bis 18 Uhr. | Sylvia Kögler, Katrin Schücke, Claudia Stölzel, Ulrike Friedemann und Antje Dietrich-Gottwald präsentieren ihre Porzellanarbeiten. Das Thema der Sonderausstellung heißt in diesem Jahr „blau machen“.
  • Sebastian Bergner, Fotograf
    • Fotografie | Loretta-Taschen Wohnkultur | Wir stellen uns vor und geben bei Punsch und Gebäck Einblicke in unser Schaffen. | Sebastian Bergner, Fotografie | Ulrike Kettlitz-Bergner, Textildesign | Birgit Bublak, Interior Design.
  • Zeitkunstgalerie
    • Dieter Gilfert, Grafik | Thomas Kummer, Keramische Kunst | Langer Abend der Galerien: Künstler der Galerie in der unteren Ebene | Ausstellungseröffnung am Samstag, dem 26.11. um 11 Uhr.


Ein Abend voller Kunst, Künstler und glitzernder Augen

Lange Abende der Wissenschaften oder Museen sind bereits seit einigen Jahren so populär in vielen Städten, dass Shuttlebusse die Interessierten von der einen Station zur anderen fahren. Ganz so geht es beim „Langen Abend der Galerien“ in Halle nicht zu – er ist gemütlicher, ruhiger, privater. Umso besser kann man die ausgestellte Kunst, die handgemachten Stücke und die Atmosphäre genießen.

Der Lange Abend der Galerien lädt immer am Samstag vor dem ersten Advent zu einem Spaziergang durch die Kunstszene Halles ein, der von vorweihnachtlicher Stimmung und dem ersten Glühwein geprägt ist. Herr Steuber, der Inhaber der Galerie Nord und Initiator der ersten zehn Ausgaben des Langen Abends, erzählt, dass der Auslöser vor 14 Jahren sein Wunsch war, die Wahrnehmung der Galerie-Landschaft in der Stadt zu verbessern. Das haben er und seine Kollegen durch die jährliche Wiederholung geschafft, die Zahl der teilnehmenden Galerien steigt stetig an: Im Jahr 2017 waren es 32. Dazu zählen auch offene Werkstätten oder Ateliers. Gezeigte Stücke reichen von Kunsthandwerk, Schmuck und Accessoires über Fotografie, Bildende Kunst und Malerei bis hin zu Mode und Einrichtung. Die Teilnehmer, die ihre Türen immer herzlich und gern öffnen, sich auf Gespräche freuen und auch oft Leckereien anbieten, stellen ein Programm aus Werkschauen, Ausstellungen oder auch musikalischen Darbietungen zusammen.



Wie viele Besucher es tatsächlich gibt, ist nicht ausgezählt. „In unsere Galerie kamen bisher am Abend bis zu 200 Gäste, wobei man davon ausgehen kann, dass nicht jeder jede Galerie besucht und die Gesamtbesucherzahl weit darüber liegen dürfte“, so Herr Steuber. In Stoßzeiten sind die Galerien kuschelig voll, zu anderen kann man sich alleine im Ausstellungsraum wähnen. Beides hat seine Vor- und Nachteile, beides liegt dem Galeristen am Herzen. In der Stadt sieht man vereinzelt Passanten mit dem Flyer und Lageplan der Veranstaltung umhergehen – umso schöner, wenn man sich gegenüber der Präsentationstische der Kunststücke wiedersieht und ein Lächeln zuwirft.

Das Entspannende am Langen Abend der Galerien ist, dass man sich die Zeit nimmt, schöne Dinge zu betrachten. Innezuhalten. In den Lichtern der Galerien zu versinken und sich von der Vielfalt der Ausstellungsstücke überraschen zu lassen. Der Inhaber der Galerie Nord schwärmt: „Der Lange Abend der Galerien' ist eine aktuelle Momentaufnahme der hallischen Galerie-Szene. Diese änderte sich von Jahr zu Jahr, nicht drastisch, aber signifikant.“ Vergangenes Jahr noch Statementkunst und die eine oder andere Kunstrichtung als vorherrschend bemerkt, sieht es im nächsten Jahr schon ganz anders aus. Die Szene erfindet sich immer wieder neu und ist es wert, ihr aufgeschlossen zu begegnen. Denn sie ist nach Steuber ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens in der Stadt.

Die Stadt, die die Burg ihr Zuhause nennt, wo Studierende sich kreativ ausleben können, eine neue Generation Läden eröffnet und Kunst im Straßenbild zu sehen ist. Man muss nur die Augen öffnen und die Kleinigkeiten erkennen, die Halle individuell machen. Dazu gehört eben auch der Lange Abend der Galerien. Den gibt es nämlich so nur in der Händelstadt. Fragt man Herrn Steuber, warum man die Veranstaltung besuchen sollte, ist das für ihn ganz klar: „Vor allem, um sich in konzentrierter Form verschiedene Positionen der in den Galerien vertretenen Künstler anzusehen, über diese zu diskutieren und vielleicht auch die eine oder andere Arbeit zu erwerben". Immer kurz vor Weihnachten ist das doch mindestens eine Überlegung wert.