Das Werkleitz Festival noch bis 4. Juli in Halle

Welche Impulse kann die Kunst in Zeiten globaler Transformation für die gesellschaftlichen, ökologischen und technologischen Herausforderungen der Zukunft geben? Damit beschäftigt sich das Werkleitz Festival 2021 mit dem Motto „move to … sociosphere, ecosphere, bodydatasphere“. Auf Grund der besonderen Situation findet das Kunstfest in diesem Jahr in zwei Teilen statt.
In Kooperation mit der Kulturstiftung des Bundes und mit Unterstützung der Zeit-Stiftung führt die Online-Konferenz „new world dis/order“, gestreamt aus der ehemaligen Zentrale der Staatssicherheit der DDR in Halle, durch die Themen der drei Festivalsphären: An den Wochenenden vom 18. Juni bis 4. Juli werden Vorträge, mit Fragerunden, von Experten und Expertinnen aus Wissenschaft, Kunst und Technologie sowie ein Rahmenprogramm, bestehend aus Performances, Filmen und Podcasts, online übertragen. Vom 8. bis 12. September findet die Abschlussausstellung der 44 künstlerischen Arbeiten der Stipendiaten der European Media Art Platform (EMAP) im virtuellen EMAP Garden der Ars Electronica statt.
JE Leaderboard mobil
Die Akteure des Eröff nungswochenendes „move to sociosphere" präsentieren Analysen und Perspektiven, die sich mit den sozialen, gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Herausforderungen der digitalen, globalisierten Gesellschaft auseinandersetzen. Künstlerisch bearbeitet wird das Feld unter anderem von „Total Refusal“, die mit Blick auf die Darstellung der Arbeitswelt in Computerspielen eine kritische Tour durch „Red Dead Redemption 2“ entwickelt haben. Darüber hinaus wird ein Streaming austausch mit der „WRO ART Biennale“ und dem Werkleitz Festival in Kooperation mit dem Silbersalz Festival stattfinden. Bei „move to … ecosphere“ geht es um Folgendes: In den Vorträgen wird der Einfluss des Menschen auf die Ökosphäre analysiert, denn er ist schon lange keine abstrakte Gleichung mehr, sondern mittlerweile für (fast) alle sicht- und spürbar. Diesem Themenfeld nähert sich auch eine Audio-Tour des Künstlerkollektivs „LIGNA“.
Die Beiträge von „move to … bodydatasphere“ an diesem Wochenendes stehen ganz im Zeichen der Datafi zierung unseres Körpers. Müssen wir ihn überwinden und in ein post- oder transhumanes Zeitalter eintreten? In diese Sphäre tauchen auch die Performances „Empathy Swarm“ mit dem online-steuerbaren Roboterschwarm, und die speziell für das Festival entwickelte „Kissing Wave“ (AT) ab. Das Social Distancing-Experiment untersucht unser Kuss-Verhalten unter den aktuell erschwerten Bedingungen. Flankiert wird das Konferenz- und Diskursprogramm von Filmproduktionen einiger preisgekrönter EMAP-Kunstschaff enden (unter anderen von Chloé Galibert-Laîné & Kevin B. Lee und „Total Refusal“, sowie von Podcasts und Features aus dem Festivalzentrum.
JE Skyscraper links mobil
Online-Ausstellung EMAP Garden @ Ars Electronica / vom 8. bis 12.9.
Das Werkleitz Festival 2021 ist Korrespondenzstandort der Ars Electronica 2021. In den letzten vier Jahren forschten die beteiligten Kunstschaffenden und Kollektive bei den elf Institutionen der European Media Art Platform zu den drängenden Herausforderungen unserer Zeit. Vom 8. bis 12. September präsentiert die virtuelle Abschlussausstellung 44 Arbeiten, die mit Unterstützung von „Creative Europe“ entstanden sind. Auch hier setzen die drei Sphären des Werkleitz Festivals den thematischen Rahmen: Die künstlerische Auseinandersetzung mit der „sociosphere“ erschafft subversive Werkzeuge, mit denen sich Bürger und Bürgerinnen gegen digitale Überwachung zur Wehr setzen können. In der „ecosphere“ werden Klimawandel und Meeresverschmutzung untersucht oder künstliche Wesen als Metaphern posthumanen Lebens kreiert. Die Arbeiten der „bodydatasphere“ setzen sich mit der Schwarmintelligenz von Robotern auseinander oder generieren Tulpenmuster aus Bitcoin-Kursen.
Lifestreams und Programminfos rund um das Festival gibt es unter moveto.werkleitz.de.