Im Foyer mit... Sven Hornung

Am 3. Oktober hatte das neue Stück der Kulturreederei „1989, vielleicht ist ja schon morgen alles anders …“ Premiere im WuK-Theater. Grund genug für den Kulturfalter die Premiere zu besuchen und im Anschluss für unsere Reihe „Im Foyer mit …“ mit Sven Hornung zu reden. Der Krankenpfleger und Uro-Therapeut
schrieb und produziert vor 16 Jahren ein Hörspiel, auf welchem das Stück basiert. Doch wie es dazu kam und wie ihm das Stück gefallen hat, erzählte er Kulturfalter-Redakteur Martin Große.

Kulturfalter: Die Grundidee für ,1989‘ kommt aus Ihrem Hörspiel ‚Die Handwerker‘. Was wussten Sie aber über das Theaterstück?
Sven Hornung: Ich wusste, dass Martin Kreusch meine Idee verwendet. Daher war mir klar, dass es um den Mauerfall geht. Aber Martin hat nichts weiter verraten.



Können Sie kurz erzählen, wie ihr Hörspiel entstanden ist und wie es zu Martin Kreusch gelangte?
Ich bin seit 1997 Kinderkrankenpfl eger und arbeite im Bergmannstrost. Ich bin damals jeden Tag gependelt und hatte im Auto viel Zeit um Hörspiele zu hören. Wir waren damals eine coole Truppe auf Station und kamen irgendwann auf die Idee doch selber einmal ein Hörpsiel zu machen. Also habe ich ‚Die Handwerker‘ geschrieben. Das war rein aus Spaß und mit den Kollegen von der Station haben wir dass dann produziert. Einer davon war ein WG-Mitbewohner von Martin. Dieser hörte es dann in der WG und meinte schon damals, dass er daraus mal was machen will. Und dann rief
er 16 Jahre später an …

Mit welchen Erwartungen sind Sie hingegangen?
Ich habe mich gefreut, dass es generell wieder Theater gibt und war sehr gespannt, was man aus der Geschichte so machen kann. Besonders, was Martin Kreusch aus dieser Pressekonferenz mit Günther Schabowski und der Zettelszene gemacht hat, hat mich interessiert.



Was hat Ihnen gefallen an der Inszenierung?
Besonders beeindruckend fand ich, dass die Thematik vermischt war mit modernen Sachen. Die digitale Anzeige fand ich grandios. Das so viele Szenen in der Raststätte spielen war eine gute Idee und die entwickelte so ihre Eigenheiten. Es fühlte sich im Stück so an, als käme man nach Hause, immer wenn die Raststätte im Blickpunkt stand. Sie blieb immer gleich und so kam man auch trotz der vielen Szenen durcheinander.

Wie waren die Reaktionen des Publikums?
Der lange Beifall spricht für sich, denke ich. Ich war mit Freunden da und die fanden es richtig gut. Ich kann es natürlich sehr empfehlen (lacht). Ich habe die ganze Station eingeladen und wir gehen alle nochmal hin.

Wie lautet Ihr Fazit?
Jeder leere Platz im Publikum ist schade und eine kulturelle Vergeudung.

Herr Hornung, vielen Dank für das Interview.