Die Techniklinie 5 in Halle - Eine Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Halle und Region blicken als Wissenschafts- und Industriestandort auf eine bewegte Vergangenheit – so gilt die Stadt beispielsweise als Ausgangspunkt der sozial-humanistischen Bildung und beherbergt eine der ältesten Universitäten Deutschlands. Doch dass Halle ebenso hier und heute Vorreiter in vielerlei wissenschaftlichen und technischen Bereichen ist, dass ist vielen in der Stadt eher unbekannt. Beispielsweise ist der Weinberg der zweitgrößte Wissenschafts- und Technologiepark Ostdeutschlands, wo auf dem höchsten Stand der Technik geforscht wird. Zwar kennt jeder Hallenser den Weinberg – wer ist nicht schon einmal mit der Straßenbahn dort vorbeigekommen –, aber was dort tatsächlich passiert und was es noch alles in dieser Hinsicht in Halle gibt? Der Bedarf scheint groß, Halles Potenzial an Wissenschaft und Technik bekannter zu machen. Auf dieser Basis entstand die Idee einer „Techniklinie“.



Mit der Linie 5 existiert nämlich eine Straßenbahnverbindung, die als längste Europas auf ihrer gesamten Strecke von Bad Dürrenberg bis nach Kröllwitz wesentliche technologische Standorte aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbindet: vom Gradierwerk in Bad Dürrenberg, der Merseburger Fachhochschule, über die Buna-Werke Schkopau oder die Saline bis hin zum Weinberg Campus. Initiator war Professor Lukas, der als Vorsitzender des Weinberg Campus e.V. auf die Idee kam, die Linie 5 als Transportmittel zu nutzen, um Jung und Alt für das Thema Technologie zu interessieren und zu begeistern. Von allen Seiten begeistert aufgenommen – so engagieren sich die Bürgermeisterin der Stadt Halle ebenso wie die Bürgermeister von Merseburg, Bad Dürrenberg, Schkopau, Leuna und der Landrat des Saalekreises als Schirmherren für das Projekt –, wird es bis Ende 2012 eine Vielzahl an Veranstaltungen und Kooperationen rund um die „Techniklinie 5“ geben. Am 30. März kommt es zur Jungfernfahrt von Bad Dürrenberg nach Halle. Dann wird eine spezielle Straßenbahn, die durch ihre äußere Erscheinung symbolisch die Vielfalt der Region abbilden soll, die Strecke abfahren.

Zugleich bildet dies den Auftakt des Wissenschaftssommers in Halle und Region. Im Internet wird die Stecke der L5 als virtuelle Tour der der Technologieregion vorgestellt und darüber hinaus soll es für viele Haltestellen Patenschaften geben. Mittels QR-Codes wird Informationsmaterial zur Haltestelle und den Paten zur Verfügung gestellt werden. Dazu sollen kleine Filmbeiträge in Kooperation mit dem Multimediazentrum der Hochschule Merseburg entstehen, die die jeweiligen Paten und das wissenschaftlich-technologische Umfeld thematisieren.



Kooperationen geplant

Geplant ist zudem in Kooperation mit dem Wochenspiegel und der Hochschule Merseburg ein „Zeitzeugen“-Projekt durchzuführen. Langjährige Mitarbeiter ansässiger Firmen, die ein Leben lang die L5 benutzt haben, werden über ihre Erfahrungen und Erinnerungen interviewt. Als Reihe veröffentlicht soll auf diese Art der historische Wandel an den einzelnen Industrie- und Technikstandorten erzählt und für die Nachwelt dokumentiert werden. Natürlich steht ebenso die Jugend steht im Fokus. So ist eine Kooperation mit der „Saline Sommerakademie“ geplant. Initiiert von regionalen Einrichtungen und Unternehmen sind in der einwöchigen Projektwoche Kindergärten und Schulen eingeladen, sich auf altersgerechte Art naturwissenschaftlichen Fragen zu widmen. Die Kleinsten ebenso wie Schüler und Abiturienten kommen so mit dem Thema Wissenschaft und Technik in der Region in Kontakt, wodurch ebenso Studien- oder Berufsinteressen in diese Richtung gefördert und die Jugend für das Potenzial der Region begeistert werden. Eine weitere Kooperation ist mit dem Projekt „Hale-Globus und Panorama“ geplant. Ähnlich den 360-Grad-Panometern soll es in der Ausstellung „Technologieglobus“ es einen virtuellen Rundgang durch Halle und seine technologischen Standorte geben, durch die der Besucher einen etwas anderen Blick auf die Stadt erhält.

Weitere Infos rund um die Techniklinie 5