Wertvollste Pokémon-Karte der Welt

Der Influencer Logan Paul hat das Pokémon-Fieber während der Coronapandemie neu entfacht. Während sich die Gesellschaften überall auf dem Globus in einer Art Schockstarre befanden und das Internet vollends zum zentralen Lebensraum avancierte, bewarb der Entertainer, Schauspieler und Wrestler auf YouTube emsig die Kult-Spielkarten der späten 1990er-Jahre.

Zweimal machte er von sich reden: Einmal, als er 3,5 Millionen USD in eine Fälschung investierte (er soll sein Geld später zurückerhalten haben), und einmal, als er einen Treffer landete. Die von ihm für 4,4 Millionen USD erworbene Pokémon-Karte schaffte es ins Guinness-Buch der Rekorde als teuerste jemals verkaufte Sammelkarte der Welt. Das Kleinod trägt der Influencer nun passend zum von ihm zugeschriebenen Eigenwert stolz an seiner Halskette.



Wie bestimmt sich der Marktwert der Pokémon-Karten?

Ähnlich wie bei Briefmarken ist es nur eine Minderheit von Pokémon-Karten, die preislich über die Masse herausragt. Der Marktwert ihrer Pokémon-Karten wird anhand von bestimmten Kriterien bestimmt, die wir Ihnen in einer Liste darstellen:

  • bestimmte Symbole
  • Seltenheit
  • Zustand der Spielkarte
  • Promo-Karte
  • Rating (PSA oder ESG)
  • Karte aus der Frühzeit von Pokémon
  • aktuelle Nachfrage
  • spektakuläre Fehldrucke oder Fehlschnitte
  • hoher Kampfwert
  • Ästhetik der Bilder

Im Internet bieten passend zum Hype zahlreiche Grading-Services ihre Dienste an, die bei der Wertermittlung der Taschenmonster unterstützen. Eine Bezahlung nach Kartenwert ist typisch, sodass bei herausragenden Promo-Karten bis zu 5.000 Euro für die Dienstleistung fällig werden können. Unvergleichlich günstiger ist eine Suchmaschinenrecherche anhand der Seriennummer der Spielkarte, die rechts unten aufgeführt ist.

Bei den Symbolen auf der Spielkarte sollten vor allem die folgenden Ihre Aufmerksamkeit wecken:

  • drei Sterne
  • goldener Stern
  • weißer Stern
  • Hologramm
  • Glitzereffekte (Holos)
  • Nummer 102 (first edition)

Darüber hinaus verweisen Buchstaben hinter den Sternen auf einen weiteren hervorgehobenen Wert:

  • X: besonders auffälliges Design
  • U: ultra selten
  • S: sehr selten
  • R: Regenbogeneffekt


Warum ist die Pikachu-Illustrator so wertvoll?

Sondereditionen haben bei Sammlerstücken einen starken preistreibenden Effekt. Im Pokémon-Universum werden diese begehrten Objekte als Promo-Karten gehandelt. Bei der Pikachu-Illustrator, um die es geht, ist es nicht anders. Dazu gesellt sich die Tatsache, dass die Spielkarte in den Anfangszeiten des Pokémon-Universums das Licht der Welt erblickte. Die Weltrekord-Karte wurde 1997 vom japanischen Manga-Magazin CoroCoro Comics als Preis für einen Malwettbewerb ausgelobt. Hier tritt das Prinzip der Verknappung zutage, denn die Spielkarte weist einen hohen Seltenheitswert auf.

Nur 24 Exemplare dieser Promo-Karte soll es noch auf der Welt geben. Das von Logan Paul erstandene Unikat ist davon die einzige Karte, die vom Unternehmen Professional Sports Authentificator (PSA) als vollkommen unversehrt klassifiziert wurde. Dafür ist sie mit der seltenen PSA-10-Wertung graduiert. Entstanden aus der virtuosen Feder der Grafikerin und Zeichnerin Atsuko Nishida, die zugleich die Mutter der Pokémon-Figur Pikachu ist, weist diese Spielkarte einen hohen künstlerischen Wert auf.

Ergibt das Investment in Pokémon-Karten Sinn?

Der Wert von Sammlerstücken liegt im Auge des Betrachters. Gerade bei Pokémon-Karten verbindet die Sammler eine tiefe Leidenschaft, die aus ihrer Kindheit herrührt und die ihnen für die Werterkennung eine gewisse Sicherheit bietet. Diese spannenden Spielkarten berühren die Wurzeln ihrer Existenz. Die Transaktionen von Logan Paul zeigen, dass es wie beim Glücksspiel eine gewisse Chance auf einen „Jackpot“ gibt.

Der Traum, einmal selbst einen solchen Handel abzuschließen, nährt die Hoffnung, welche die Leidenschaft beim Sammeln am Leben hält. Dies gilt auch deshalb, weil mit dem Alter der Karten der vermutete Sammlerwert weiter ansteigen dürfte. Für Sammler von Pokémon-Karten könnte der Trend damit tatsächlich ein guter Freund sein, zumal der Hype von Pokémon Go zeigt, dass sich das Spielprinzip äußerst flexibel bei der Adaption neuer Entwicklungen zeigt.

Wer das Risiko liebt

Vor übertriebenen Hoffnungen müssen wir freilich warnen. Die Aussicht auf lukrative Gewinne ist eher selten und dem Geschäft wirkt etwas hochgradig Volatiles inne, denn selbst bei einem derzeit günstigen Trend kann die Blase jederzeit platzen wie in den Zeiten der Tulpenmanie in den Niederlanden 1637. Damals erreichten die begehrtesten Exemplare der neuartigen Zierblumen aus dem Orient ebenfalls einen Millionenwert und die Nachfrage brach über Nacht vollständig in sich zusammen. Investoren sollten deshalb nicht nur die Pokémon-Karten lieben, sondern auch das Risiko.