Pilzinfektionsgefahr im Sommer – was hilft gegen Nagelpilz?

Wenn es draußen wärmer wird, werden die Hosen und Ärmel kürzer, Halbschuhe werden zu Sandalen und die Socken bleiben im Schubfach. Es locken Schwimmbad, Badesee, Strand und viele sportliche Aktivitäten wie Beach-Volleyball oder andere Sportarten. Doch überall, wo viele Menschen mit nackten Füßen herumlaufen oder sich umziehen, lauert auch eine altbekannte Gefahr: Pilze! Gemeint sind nicht die leckeren essbaren Exemplare, die man im Wald finden kann, sondern Pilzinfektionen wie Nagelpilz und Fußpilz, die nicht nur unschön aussehen, sondern auch echte gesundheitliche Probleme verursachen können. Warum haben Nagelpilz und Co. im Sommer Hochsaison? Wie bekommt man Nagelpilz und vor allem: Wie bekommt man die Pilzinfektion schnell wieder weg?



Was ist Nagelpilz?

Der Nagelpilz wird durch Hefepilze oder Fadenpilze ausgelöst. Wer schon mehr als einmal in der Küche stand, sich mit leckeren Backwaren auskennt und vielleicht schon selbst gebackenes Brot genossen hat, weiß, dass Hefepilze es warm und feucht mögen. Der Nagelpilz ist nun ein Vertreter seiner Gattung, der sich in seiner "Ernährung! auf Keratin spezialisiert hat. Das heißt, diese Pilzkulturen lassen sich am liebsten auf unserer Haut und unseren Nägeln nieder. Sind Finger- oder Fußnägel von Pilzen befallen, nennt man das Nagelpilz oder medizinisch Onychomykose.

Nagelpilz beginnt in der Regel an den Rändern der Nägel. Diese verfärben sich weiß-gelblich am Nagelrand, vorn oder an der Seite. Mit der Infektion einher gehen oft auch Verdickungen und Verformungen der Nägel. Im Verlaufe der Infektion werden die Nägel brüchig, ösen sich vom Nagelbett und/oder zerbröseln sogar.

Eine zweite Form des Nagelpilzes äußert sich als weiße Flecken, die sich von überall auf der Oberfläche des Nagels her ausbreiten können.

Wie entsteht Nagelpilz?

Bei der Frage, wie Nagelpilz überhaupt entsteht und was die Übertragung des Pilzes begünstigt, kommt der Sommer ins Spiel. Genau erforscht sind die Ursachen für den Nagelpilz noch nicht. Jedoch kann gesagt werden, dass Menschen, die häufig in Hallenbädern oder allgemein im Schwimmbad sind. Doch es ist nicht nur das Schwimmbad, in dem sich die Hefepilze wohl fühlen. Auch sportlich aktive Menschen, die die tollen Sport-Angebote auf und im Wasser in Halle aber auch indoor wie beim Volleyball oder Handball ihre Zeit verbringen, haben ein erhöhtes Risiko, sich mit Nagelpilz zu infizieren. Hier tummeln sich die Pilze in Umkleidekabinen, aber auch in Toiletten und Duschräumen. Zusätzlich sorgen die Sportschuhe für hefepilzfreundliches Klima.



Was hilft gegen Nagelpilz?

Hat man sich einen Nagelpilz eingefangen, sollte man schnell handeln. Unbehandelter Nagelpilz kann sich ausbreiten und sogar zum Fußpilz entwickeln. Am häufigsten ist Nagelpilz an den Fußzehen zu finden. Das liegt daran, dass wir mit nackten Füßen an den Stellen herumlaufen, w o sich der Pilz wohlfühlt.

Gegen Nagelpilz helfen Antimykotika. Es gibt sie als Lacke, Cremes oder Tinkturen bei den Medikamenten für die Haut in der Apotheke. Um sicher festzustellen, ob es sich bei den Symptomen am Nagel auch tatsächlich um Nagelpilz handelt, empfiehlt sich ein Besuch beim Arzt oder bei der Ärztin. Die Fachperson gibt auch gute Ratschläge zur Bekämpfung des Nagelpilzes. Die Behandlung erfordert etwas Zeit, denn die Wirkstoffe müssen erst tief in die Nagelschichten eindringen und der Nagel komplett gesund nachwachsen. Das kann drei Monate und mehr dauern. Zur Verbesserung der Heilung und um auch in die Hohlräume zu gelangen, in denen die Pilzsporen verharren, gibt es spezielle harnstoffreiche Salben.

Gibt es Hausmittel gegen Nagelpilz?

Viele Menschen scheuen sich, mit einem Nagelpilz zum Arzt oder zur Ärztin zu gehen oder in der Apotheke nach entsprechenden Mitteln zu fragen. Das muss nicht sein. Nagelpilz hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Jeder kann ihn bekommen. Um sich im Sommer zu schützen, empfehlen Hautärzte zum Teil medizinische Lacke. Die legen eine Schutzschicht um die Nägel, und die Pilzsporen können nicht eindringen.

Ist der Nagelpilz schon da, kann man versuchen, ihn mit Hausmitteln zu bekämpfen. Da wird zu Essig, Zahnpasta, EIgenurin, Teebaumöl oder Backpulver gegriffen. Eine nachgewiesene Wirkung haben diese Hausmittel nicht. Auch, wenn Teebaumöl beispielsweise eine antimykotische Wirkung hat, ist diese dennoch nicht stark genug, um eine Nagelpilzinfektion zu bekämpfen.