Diese Ernährungstipps können gegen Beschwerden von stillem Reflux helfen

Normalerweise gehört Magensaft in den Magen. Hier zersetzt er mit Hilfe von Enzymen und Salzsäure die Eiweiße der dort eintreffenden Nahrung. Die Magenschleimhaut ist optimal an diese Flüssigkeit angepasst und schützt das Organ. Bei Reflux-Patienten steigt der Magensaft in die Speiseröhre. Andere Schleimhäute sind an die ätzende Wirkung des Saftes nicht angepasst. So kann es zu unangenehmen Symptomen im Hals- Nasen- Ohren-Bereich kommen. Als Leitsymptom wird bei den Betroffenen meistens das Sodbrennen wahrgenommen.

Stiller Reflux

Im Gegensatz zu anderen Reflux-Erkrankungen steigen bei einem stillen Reflux in erster Linie die Gase aus dem Magen herauf und greifen die Schleimhaut in den Atemwegen, dem Rachenraum, den Nasennebenhöhlen, dem Kehlkopf und der Speiseröhre an.
Menschen, bei denen ein stiller Reflux diagnostiziert wurde, leiden meistens nicht unter dem Symptom des Sodbrennens, sondern unter unspezifischen Symptomen. Hierzu zählen zum Beispiel Kehlkopfentzündungen, Heiserkeit, Probleme beim Sprechen, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, chronischer Husten, Atembeschwerden, häufiges Aufstoßen, Übelkeit, viele Infekte und Verschleimung.
Die meisten Symptome treten direkt nach dem Essen oder im Liegen auf.



Ernährungstipps, die gegen Ihre Beschwerden von stillem Reflux helfen können

Zur Behandlung des stillen Refluxes gibt es keine Medikamente. Es gibt lediglich Medikamente, die die Symptome mildern, nicht aber die Ursache selbst beheben.
Linderung können Sie in erster Linie durch eine umfassende Anpassung Ihres Lebensstils erfahren. Hierbei spielt Ihre Ernährung eine elementare Rolle.
Wichtig ist es, für ein möglichst neutrales Milieu im Magen zu sorgen. Sobald das sich in dem Magensaft befindenden Pepsin mit Säure in Verbindung tritt, greift es Eiweiße an. Befindet es sich nicht im Magen, zersetzt es somit die sich in der Schleimhaut befindenden Eiweiße, wenn das Umfeld sauer ist.

Somit sollten Sie saure Getränke und Lebensmittel unter pH 5 reduzieren oder auf diese gar verzichten. Auch süße, scharfe und fettreiche Lebensmittel können die Symptome begünstigen. Dies gilt für den stillen Reflux gleichermaßen wie für andere Reflux-Erkrankungen, sodass die hier aufgeführten Ernährungstipps für alle Reflux-Patienten hilfreich sein können.

Im Folgenden wird auf verschiedene klassische Lebensmittel und Getränke eingegangen, welche in der Regel bei Reflux- Patienten besonders gut bzw. besonders schlecht verträglich sind.

Getränke:

Als Getränke eignen sich ungesüßte Tees sowie stilles Wasser, um den Reflux im Griff zu halten. Süße Alternativen, wie Säfte, Nektar, Softdrinks und Light-Produkte sowie kohlensäurehaltige Drinks sollten Sie reduzieren. Röststoffreicher Kaffee und Alkohol sind ebenfalls zu meiden.



Lebensmittel:

Menschen, die unter einem stillen Reflux leiden, sollten bei Getreideprodukten auf Brötchen, Brot, geschälten Reis, Cornflakes, Croissants, Gebäck, süße Müslis, Kartoffelprodukte, Weißmehlprodukte und Zwieback verzichten. Generell sind Lebensmittel, die Hefe beinhalten, für Sie ungeeignet. Gut tun Ihnen hingegen Buchweizen, Dinkel-Vollkornnudeln, Haferflocken, Hirse, Leinsamen, Mandelmehl, Müsli ohne Zuckerzusatz, Quinoa, Vollkornbrot und -brötchen und Vollkornreis.

Frisches, unbehandeltes Gemüse sowie Salate können Sie mit gutem Gewissen essen. Lediglich Zwiebeln, Bärlauch, Knoblauch, Meerrettich, Rhabarber, Tomaten und Sauerkraut sind ungeeignet für Ihre Ernährung.
Beim Genuss von Obst sollten Sie stets säurearme und reife Sorten wählen. Zitrusfrüchte sind nicht zu empfehlen. Bananen zum Beispiel sind eine gute Wahl. Der Griff sollte stets zu frischem Obst gehen und nicht zu gesüßten Konserven, kandierten Früchten, Trockenobst oder Obstmus.

Nüsse, Kerne und Samen können Sie unbehandelt gut verzehren, nicht aber gesalzen oder im Schokoladenmantel.

Bei Fleisch- und Wurstwaren liegt die beste Wahl bei magerem Geflügel ohne Haut oder Wildfleisch. Achten Sie hierbei jedoch stets auf die richtige Zubereitung. Gemieden werden sollten jegliche Formen von Wurst, geräuchertes oder gepökeltes Fleisch, Speck und Schweinefleisch.

Naturbelassener Fisch und Meeresfrüchte haben keinen negativen Einfluss auf den Säuregehalt in Ihrem Magen. Auch hier muss auf die Zubereitung geachtet werden. Empfehlenswert ist der Verzehr von Eiern.

Doch Milch ist weniger sinnvoll bei Sodbrennen. Zwar verhindern zum Beispiel Käse bis 40% Fett i. Tr., Magerquark, fettreduzierte Milch, Naturjoghurt, Buttermilch und pflanzliche Milchalternativen ein zu saures Milieu in Ihrem Magen, jedoch haben viele Menschen eine Milchunverträglichkeit, welche wiederum Sodbrennen verursachen kann.

Reduzieren Sie vor allem fettige oder süße Milchprodukte, wie Crème fraîch, Frischkäse, gesüßte Joghurt- und Buttermilchzubereitungen, Kakao mit Zucker, Sahne, Schmand, Pudding und Käse mit über 45% Fett i.Tr..

Fette und Öle sind selbstverständlich ebenfalls sehr wichtig für eine ausgewogene Ernährung. Butter oder pflanzliche Öle mit einem hohen Omega 3 Gehalt, wie Leinöl, Rapsöl, Olivenöl oder Walnussöl sind die richtige Wahl für Sie.

Als Brotaufstrich können Sie Hummus und Nussmus ohne Zucker oder zusätzliche Fette verwenden.

Als Gewürze dienen Ihnen milde Kräuter, Anis, Fenchelsamen, Kardamon, Kümmel, Zimt, Vanille, Nelken oder Kurkuma.

Fast Food, süße sowie salzige Snacks, Süßungsmittel und Fertigprodukte sind für Reflux-Betroffene in der Regel nicht geeignet.

Bananen, goldene Leinsamen, am besten als Aufguss, und Kamillenblüten haben eine besonders positive Wirkung auf Ihr Magenmilieu.


Hier wurde nun eine Auswahl an Lebensmitteln mit besonders positiver oder negativer Wirkung auf die Reflux-Symptome zusammengestellt. Welche Lebensmittel überdies gut verträglich sind und welche Probleme bereiten, ist von Person zu Person unterschiedlich und muss durch vorsichtiges Herantasten herausgefunden werden.
 


Zubereitung:

Bei der Zubereitung der Speisen verwenden Sie scharfe Gewürze und Panaden sparsam. Zudem eignen sich Dünsten, Dämpfen oder Blanchieren besser, als Frittieren, Grillen oder scharfes Anbraten. Manchen Patienten machen die Schalen einiger Obst- und Gemüsesorten zu schaffen. Hier bietet es sich an, diese geschält zu genießen.

Neben der Ernährungsumstellung kann ein gesunder Lebensstil Ihre Beschwerden lindern. Hierzu gehört, dass Sie nicht rauchen, vor dem Zubettgehen eine Essenspause von mindestens 2 Stunden einlegen, mit leicht erhöhtem Oberkörper schlafen, Übergewicht reduzieren, Stress vermeiden und mehrere kleine anstatt weniger großer Mahlzeiten essen.

Zusammenfassung

Ein stiller Reflux ist eine ernstzunehmende Erkrankung, der möglichst schnell entgegengewirkt werden muss. Da es keine Medikamente gibt, die die möglichen Ursachen für einen stillen Reflux behandeln, können Sie zum einen Mittel einnehmen, die die Symptome lindern und zum anderen Ihren Lebensstil ändern.
Hierbei ist eine umfassende Ernährungsumstellung ein elementarer Teil der Veränderung des Lebensstils. Indem Sie ihre Ernährung anpassen, können ihre Beschwerden häufig gelindert werden. Zudem lassen sich schwerwiegende Folgeerkrankungen abmildern oder verhindern.