Staatsanwältin im Einsatz

Die Staatsanwältin Iris Meissner hat wieder einen Fall in Halle zu klären. Ein alter Fall, der wieder aufgerollt wird, führt die Staatsanwältin durch die Saalestadt. Kulturfalterredakteur Martin Große nutzte die Möglichkeit für ein kurzes Interview in einer Drehpause.

Kulturfalter: Frau Jacob, die Staatsanwältin Meissner ist nicht zum ersten Mal in Halle tätig. Was kennen Sie von Halle?

Katerina Jacob: Ich kenne allerhand von Halle. Wir drehen ja viel in der Stadt, also in der Innenstadt geht es immer rauf und runter, die Uni, am Saaleufer und am Händelmuseum sind wir oft.

Haben Sie einen Lieblingsplatz?

Ich mag die Kleine Ulrichstraße sehr und am Saaleufer ist es wirklich schön. Ich finde es auch immer faszinierend, dass auf dem Markt immer etwas los ist. Im Winter hab ich gesehen, wie in der Kleinen Ulrichstraße Kastanien geröstet wurden. Ich bin immer fasziniert, was Halle alles bietet.  

Können Sie was über den neuen Poliezeiruf erzählen? Was ermittelt die Staatsanwältin Iris Meissner?

Sie ist von diesem Fall sehr betroffen. Ein alter Fall wird neu aufgerollt. Es gibt zwei Morde und es geht ihr beruflich und emotional ganz schön an den Kragen und an die Nieren. Sie wird fast entlassen, aber mehr kann ich nicht verraten.



Sie waren lange als Partnerin des Bullen von Tölz zu sehen. Bekommt man bei so viel Krimi einen anderen Blick auf die Realität?

Nein, eigentlich nicht. Was wir drehen ist ja völlig realitätsfern. Die normale Polizeiarbeit ist ja stinkend fad. Ich glaube 80 bis 90 Prozent ist ja reine Büroarbeit. Auch lösen wir ja alle Fälle, das gibt es in der Realität nicht. Und beim Bullen von Tölz stellen sich alle Täter selber, da dürfte es gar keine Mörder mehr geben. Die richtige Polizei ist anders.

Im Vergleich zum letzten Polizeiruf haben Sie sich sichtbar verändert...

Ich habe 16 Kilo abgenommen und das innerhalb von acht Wochen.  

Das ist ein ziemlich radikaler Wandel. Gab es Auslöser dafür?

Ich bin vor kurzem 50 geworden und war mit mir selber unzufrieden. Ich musste irgendwann in ein Geschäft für Übergrößen gehen, war kaum noch am Strand und das hat mich schon ganz schön genervt. Ich hab Säcke getragen und jetzt tausch ich die Klamotten mit meiner Tochter.

Wird das dem Zuschauer des Polizeirufes irgendwie erklärt?

Nein, leider nicht. Der muss damit klarkommen. Aber er wird sehen, dass die übergewichtige, fast brutale Frau weg ist und die Staatsanwältin jetzt viel weiblicher, fast ladylike daherkommt.

Wie sehr ist man eigentlich mit so einer Rolle verwachsen?

Die Leute erkennen mich jetzt nicht mehr, wenn ich auf der Straße entlanglaufe. Das ist echt cool. Früher war ich die Partnerin vom Tölz und wurde auch so angesprochen. Ich hätte beim Bullen viel eher aufhören sollen.

Was kommt nach diesem Polizeiruf?

Erst einmal eine Ruhephase. Ich muss noch ein paar andere Sachen machen. Es kommen noch Polizeirufe, eine Kabarett-Tour im November und dann, Anfang nächsten Jahres, werde ich mich ein wenig zurückziehen und es ruhiger angehen lassen.

Frau Jacob, danke für das Gespräch.

(Martin Große, Kulturfalter Juni 2008)


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