Auf ins Kino! Ja das geht wieder

Seit Ende Mai haben die Kinos in Halle wieder ihre Pforten geöffnet. Doch wie funktioniert das? Wir sprachen mit Luchskino-Betreiber Wolfgang Burkart über das Kinoleben nach Corona.

Kulturfalter: Herr Burkart, wie muss man sich den Kinobesuch bei Ihnen vorstellen? Was gibt es zu beachten?

Wir haben ein einzelfallangepasstes Konzept an den Hygiene-und Schutzbestimmungen entworfen. Es gibt natürlich eine Begrenzung der Besucherzahlen zur Sicherstellung der Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Metern. Da unser Saal so konzipiert wurde, dass jeder Besucher eine gute Sicht hat und man auch nicht in engen Sitzreihen sitzt, müssen wir im Vergleich zu manch anderem Kino, prozentual nicht so viele Sitze sperren. Es wird zunächst nach den Vorgaben platziert. Aber auch mit unserem Ticketing-System könnten wir flexibel einen automatischen Mindestabstand an der Ticketkasse vor Ort und Online-Buchung ermöglichen. Weitere Schutzmaßnahmen sind beispielsweise: Vermeidung von Warteschlangen, größere Zeitfenster der Vorstellungen, gezielte Leitung der Besuchsströme mit dem Ziel der Kontakt-und Begegnungsminimierung. So haben wir auch Bodenmarkierungen und getrennten Ein- und Auslass für den Kinosaal. In jedem Fall müssen die Besucher Masken tragen. Erst auf dem Kinostuhl kann man diese absetzen.

Gab es bei der Erarbeitung des Gesundheitskonzeptes Beratung seitens der Gesundheitsämter? Wie war die Zusammenarbeit mit dem Amt?

Wie gesagt haben wir ein einzelfallangepasstes Konzept an den Hygiene-und Schutzbestimmungen eingereicht. Das Konzept wurde vom Pandemiestab der Stadt an das Gesundheitsamt zur Überprüfung gereicht. Der weitere Kontakt bestand dann wieder mit dem Pandemiestab, welcher schnell und flexibel die Zusammenarbeit betrieben hat.

 



Wenn Sie weniger Besucher einlassen, lohnt sich dann der Betrieb für Sie?

Es wird in jedem Fall nicht einfach. Genau können wir nicht sagen, wieviele Besucher im Saal sitzen dürfen, da wir nicht wissen können, wieviele Personen kommen, die nebeneinander sitzen dürfen. Wir sehen die Öffnung mehr im Hinblick, dass wir wieder präsent sein dürfen.

Steigen durch das Gesundheitskonzept die Betriebskosten und können Sie die kompensieren – vielleicht in Zusammenarbeit mit den Verleihern?

In jedem Fall sind die Betriebskosten höher. Alleine schon dadurch, dass eine Kraft für die Platzierung der Gäste und zur Beaufsichtigung finanziert werden muss.

Was für Filme zeigen Sie, gibt es schon wieder bundesweite Filmstarts?

In den ersten Wochen holen wir die Filme nach, deren Einsatz unterbrochen wurde bzw. schon angekündigt wurden. Die Känguru-Chroniken, Narziss und Goldmund, Emma und Lassie. Mit „Mina und die Traumzauberer“ zeigen wir ab 4. Juni sogar einen Film, der seinen „normalen“ Bundesstart hat.


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Was würde Ihnen jetzt am besten helfen?

Ich denke, wir bräuchten mehr bundesweite Filmstarts im Arthouse-Bereich. Es wurde ja probiert, gemeinsam mit Verleihern einen Startpunkt im Juli zu finden. Das sehe ich aber als gescheitert. Ob jetzt oder später, Einschränkungen gibt es und wird es noch eine Zeit lang geben.

Herr Burkard, vielen Dank für das Interview.