Der Wasserkristall – ein Märchen für die ganze Familie

Alljährlich zur Weihnachtszeit zeigt das Tanzhaus „ad libitum“ eine erfolgreiche Märchenproduktion. In diesem Jahr wurde die Geschichte „Der Wasserkristall“ auf der Bühne der Händel Halle erzählt. Die Geschichte gehört zu den wunderbaren Geschichtenliedern aus dem Haus Lakomy/Ehrhardt, die seit den siebziger Jahren Generationen von Kindern und Eltern begeistert haben. Kulturfalter-Redakteur Sebastian Krziwanie sprach dazu mit Monika Ehrhardt-Lakomy, aus deren Feder das Kindermusical entstammt.

Kulturfalter: Frau Ehrhardt-Lakomy, am 7. Dezember 2015 wurde in Halle Ihr Stück „Der Wasserkristall“ auf die Bühne gebracht. Wie kam der Kontakt nach Halle zustande?

Monika Ehrhardt-Lakomy: Mein Ensemble trat in der Händel Halle auf. Da kamen Veranstalter Ulf Herden und Andrea Wiesner, Leiterin des Tanzstudios „ad libitum“, auf mich zu und fragten, welches Stück sie von mir aufführen könnten. Ich machte ihnen den Vorschlag, die Trilogie bestehend aus „Der Wasserkristall“, „Der Regenbogen“ und „Die Sonne“ aufzuführen. Sie waren sehr angetan und so fing die Arbeit an.

Sie produzieren das Stück ja mit. Wie ist Ihr bisheriger Eindruck?

Ganz wunderbar. Gerade über das Können und die professionelle Arbeit von Andrea Wiesners Kindertanzgruppe bin ich verblüfft gewesen. Meine Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass der dramaturgische Inhalt der Geschichte erhalten bleibt. Aber wie alles umgesetzt wird, ist allein die Aufgabe von Regisseur Dietmar Rahnefeld. Wenn aber Fragen sein sollten, stehe ich natürlich mit Rat zur Seite.



„Der Wasserkristall“ thematisiert ja auch diverse Umweltaspekte. Gerade die Frage, wie mit der Ressource Wasser umgegangen werden soll, ist hochaktuell.

Ja, das stimmt. Geschrieben hatte ich das Stück einst für die Eröffnung des neuen Friedrichstadtpalastes 1984. Der Inhalt war damals eine ziemlich komplizierte Angelegenheit. So musste ich unterschreiben, dass dies kein Umweltstück sei. Aber natürlich ist es dies. Immerhin setzt es sich mit der Verschmutzung der Umwelt genauso auseinander wie mit Handel mit Wasser. Das ist sogar so hochaktuell, dass ich mich wundere, dass dieses Stück nicht öfters aufgeführt wird.

Und trotz dieser Themen ist das Stück ein Musical für Kinder?

Natürlich! Man darf solche Themen auf keinen Fall mit der pädagogischen Keule vermitteln, das habe ich auch nie gemacht in meinen Geschichten. So etwas würden Kinder sofort merken, sie sind da sehr empfindlich. „Der Wasserkristall“ ist ein Märchen, das von Guten und Bösen handelt und in dem natürlich die Guten am Ende die Welt retten werden.

Sie sind bekannt dafür, dass Sie immer mehrere Projekte gleichzeitig betreiben. Woran arbeiten Sie aktuell?

Das stimmt. Ich schreibe, ich leite ein Ensemble und aktuell sitze ich gerade an einer Kinofilmfassung für den „Traumzauberbaum“. Ich muss, glaube ich, 100 Jahre alt werden, um all meine Projekte und Ideen auch wirklich in die Tat umzusetzen. „Lacky“ würde dies bestimmt sehr freuen.



Mit dem Tod Ihres Mannes Reinhard Lakomy haben Sie nicht nur Ihren Ehepartner verloren ...

... Nein, es ist auch der Verlust meines Arbeitspartners. „Lacky“ hat meine Arbeiten so wundervoll vertont. Er konnte mit seiner Musik die Seele offen legen. Das war sein großes Talent.

Welche Gefühle überkommen Sie dann, wenn Sie hören, dass Kitas und Schulen Namen der Werke aus Ihrer beider Feder tragen?

Es sind die schönsten Denkmäler, die man bekommen kann. Das macht mich stolz und demütig zugleich. Es sind jedoch nicht nur die Spuren, die man damit hinterlässt. Es hat ja auch etwas damit zu tun, dass die Einrichtungen sich programmatisch mit unserer Arbeit auseinandersetzen wollen. So lege ich beispielsweise auch immer Wert darauf, dass in den entsprechenden Kitas und Schulen auch die musische Ausbildung gefördert wird.

Frau Lakomy, vielen Dank für das Interview.

 

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