Zeit der Fische - ein Film aus Halle-Neustadt
Robert, 19 Jahre, lebt mit seiner Mutter Anna in Halle-Neustadt. Eine ständige Suche nach Jobs begleitet ihr Leben, in dem sich alle Zukunftsperspektiven nicht gerade positiv gestalten. So flüchtet sich Robert in seine eigene Welt, in die Welt des Punk-Rock und der Exzentrik, während seine Mutter, nicht weniger exzentrisch, den Gedanken an ihre vergangene, große Liebe nachhängt. Eine Wende in Roberts tristem Leben scheint es endlich zu geben, als er Jana kennen lernt. Die ist mit ihrem Bruder Clemens aus den Zwängen des gutbürgerlichen Lebens geflüchtet und haust nun in einem leer stehenden Kindergarten. Nach anfänglichem Misstrauen seitens der Geschwister, beginnt sich bald eine zarte Liebe zwischen Robert und Jana zu entspinnen. Sie beschließen zusammen aus der Trostlosigkeit auszubrechen und das Leben in HaNeu endlich hintersichzulassen. Doch die eigenen Wünsche zu erfüllen und gleichzeitig den Anforderungen der Anderen gerecht zu werden, ist ein aussichtsloses Unterfangen....
Regisseur Heiko Aufdermauer legt in seinem ersten Spielfilm den Tenor auf die Frage: Wofür lohnt es sich zu kämpfen, zu leben, zu arbeiten in einer Welt in der Utopien keinen Platz haben?
Aufdermauer fand in Halle-Neustadt den idealen Drehort für seine Geschichte. Neustadt zeige eine „spannende Mischung aus Abenteuerspielplatz, der an meine Jugendzeit erinnert, und zeitgemäßer, sozialer Thematik, die hier sehr gut präsent ist“, so Aufdermauer. „Die tägliche Begegnung von Lebensrealität der Bewohner und andererseits Verlassenheit und Extreme der Architektur,“ reizte ihn zudem.
Die Hauptdarsteller sind z.T. durch diverse Serien sowie Spielfilme bekannt. So waren Steffi Kühnert (Anna) und Kim Schnitzer (Jana) u.a. schon in Tatort-Produktionen zu erleben. Christian Blümel (Clemens) übernahm eine Nebenrolle im deutschen Oscarbeitrag 2009, dem Baader Meinhof Komplex. Für die Rolle des Robert war ursprünglich Timm Völker, ein Punkmusiker aus Halle vorgesehen, doch entschied man sich für den filmerfahreneren Janusz Kocaj („Teenage Angst“). Immerhin konnte Völker seine eigenen Songs zum Film beisteuern.
Der Film um die Sehnsüchte Heranwachsender feierte 2007 Premiere beim Hofer Filmfest und erhielt in diesem Rahmen den Kamerapreis. Des Weiteren gab es im selben Jahr eine Nominierungen für den First Step Award in den Kategorien bester Film und beste Schauspielerin (Kim Schnitzer). Internationale Bühne betrat er auf dem 31. Mostra of International Cinema of Sao Paulo, Brasilien sowie dem 37. Roshd International Filmfestival, Iran.