Der Barbier von Sevilla

1773: Der Autor, Spion, Waffenhändler und Revolutionär Beaumarchais schreibt die Komödie vom schlauen Barbier, ohne den der Herr Graf nicht an Rosina, das Ziel seiner Wünsche kommt. 200 Jahre später: Die Revolution hat gesiegt. Geschichte wiederholt sich als Farce. Irgendwo in einer postsowjetischen Plattensiedlung. Rosina langweilt sich auf ihrem Reihenbalkon. Dort hat sie der Sohn des Staatsoberhaupts, Deckname Almaviva, erspäht. Um sie zu erobern, muss er an Genosse Bartolo vorbei. Schieber Figaro hilft ihm mit unkonventionellen Tricks. Am Ende wird Bartolo des Machtmissbrauchs überführt und fällt bei der Partei in Ungnade. Oder ist das alles etwa Propaganda? Das müssen wir noch herausfinden …Hausregisseurin Louisa Proske ist begeistert von der sprühend karnevalesken Musik, in der sich immer neue doppelte Böden auftun, je länger man hineinhorcht. Sie wird Sänger und Sängerinnen rasant in Bewegung setzen. Das Ensemble der Oper Halle erlaubt es uns, das Stück in den beiden von Rossini vorgesehenen Fassungen zu spielen: abwechselnd mit Rosina als Sopran oder Mezzosopran. Sie müssen sich entscheiden, welche Alternative Sie hören wollen. Oder schauen Sie sich gleich beide an. Wir sorgen dafür, dass es sich lohnt.

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