Vom 13. bis 17. Mai 2024 findet das hallesche Teddybärkrankenhaus zum 20. Mal an der Universitätsmedizin Halle statt. Hunderte Kinder helfen dabei spielerisch, Kuscheltiere zu verarzten und bauen so selbst Angst vor einem Arztbesuch ab.
„Das diesjährige Teddybärkrankenhaus wird noch bunter und größer“, verspricht Kathrin Lindner. Die 33-jährige studentische Projektleiterin hat gemeinsam mit einem großen Team von Studierenden und Auszubildenden ein umfangreiches Programm für Kinder im Kindergartenalter vorbereitet. Ziel ist es, Kindern spielerisch die Angst vor einem Arztbesuch zu nehmen, zu zeigen, wie Ärzt:innen interdisziplinär zusammenarbeiten und was alles zu einem Aufenthalt im Krankenhaus gehört. „So können die Kinder eine Behandlungssituation erleben, ohne selbst direkt Patient:in zu sein“, erklärt Lindner, die selbst Humanmedizin studiert. Zur 20. Auflage erwartet sie wieder hunderte Vier- bis Sechsjährige.
Einmalig für ein Teddybärkrankenhaus in Deutschland sind die umgenutzten Räumlichkeiten auf dem Medizin-Campus Steintor, die mitsamt der medizinischen Ausstattung von der Universitätsmedizin Halle zur Verfügung gestellt werden. Solche Projekte gibt es inzwischen zwar an allen Medizinischen Fakultäten, beschränken die sich aber meist auf nur wenige Räume oder Zelte. „Wir haben hier in Halle einen vollständigen ehemaligen Krankenhaustrakt mit mehreren echten OP-Räumen zur Verfügung – eben ein richtiges großes Teddybärkrankenhaus“, so Lindner.
Insgesamt rund 160 junge Menschen helfen mit, alle Teddybären bei Visite, Röntgen, in der Apotheke, Ernährungsberatung, beim Zahnarzt, im Operationssaal und der Bewegungstherapie ausgiebig zu versorgen: Neben zahlreichen Studierenden der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) aus der Human- und Zahnmedizin sind mit Pharmazie und Ernährungswissenschaften auch zwei Naturwissenschaftliche Fakultäten der MLU vertreten. Außerdem packen hallesche Auszubildende aus der Pflege, Physiotherapie und Anästhesiologie sowie angehende Operationstechnische Assistent:innen kräftig mit an.
Seit 2004 wuchs das hallesche Teddybärkrankenhaus stetig und hat sich zu einer begehrten Anlaufstelle für Kindertagesstätten entwickelt. Alleine im Jahr 2023 kamen mehr als 900 Kinder an nur fünf Tagen. „Alle Termine für die Kindergärten der Stadt Halle waren in diesem Jahr wieder schnell vergriffen. Aber auch zu unseren freien Sprechstunden ohne Anmeldung bieten wir das volle Krankenhaus-Programm. Strahlende Kinderaugen sind uns einfach jeden Aufwand wert“, so Lindner.
In diesem Jahr hat das Team auch einen Rettungswagen und eine Rettungshundestaffel organisiert. Zudem warten noch einige weitere Überraschungen, u.a. ein Luftballonkünstler, auf die kleinen Besucher:innen. Auch HFC-Maskottchen „Hallotri“ hat bereits seinen Besuch angekündigt. Das Teddybärkrankenhaus ist ein von der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (BVMD) initiiertes Projekt und findet unter Aufsicht des Fachschaftsrates Medizin der MLU statt.