Lesung, (Foto: © pr)

Italienischer Herbst Gespräch mit der Literaturkritikerin Maike Albath über Pasolinis Roman „Petrolio“

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Pasolinis großes Buch ist das furchtlose und radikale Porträt einer Gesellschaft, die von ihrer Ich- Besessenheit zerstört wird, und möglicherweise einer der Gründe, warum er so gewaltsam sterben musste. Die Ermordung Pasolinis 1975 beendete die Arbeit an seinem Hauptwerk, dem Roman Petrolio, das er Jahre zuvor begonnen hatte. Als sich die Nichte Pasolinis 17 Jahre später entschloss, den Roman in einer sorgfältigen kommentierten Form zu veröffentlichen, verursachte er einen Riesenskandal. Pasolinis Bilder der Macht kommen aus einem Zentrum der Macht, dem Erdölkonzern ENI. Es sind bittere und satirische Bilder, voll Trauer über die Zerstörung einer vertrauten Welt, voll Wut über den heraufkommenden hedonistischen Konsumismus. Dieser Furor wie auch die ausschweifenden Szenen sexueller Orgien haben auch nach 40 Jahren nichts von ihrer Brisanz, Provokationskraft und Modernität verloren. Unwillkürlich hält der Leser inne, wird rot angesichts der Grenzüberschreitungen aller Art.   Maike Albath, geboren 1966 in Braunschweig, lebt in Berlin. Sie hat mehrere Jahre in Turin und Padua gelebt, ihre Arbeit als Literaturkritikerin wurde 2003 mit dem Alfred-Kerr-Preis belohnt. Sie arbeitet unter anderem für die „Süddeutsche Zeitung“ und den Deutschlandfunk. Im Berenberg-Verlag erschien zuletzt „Trauer und Licht. Lampedusa, Sciascia, Camilleri und die Literatur Siziliens“ (2019). Sie ist eine der profundesten Kennerin der italienischen Gegenwartsliteratur. Moderation: Alexander Suckel

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