Buch einer Lesung eines Vortragenden, (Foto: © Xenia B., Pixelio)

„Ist das ein Mensch?“ – Ein Abend gegen das Vergessen. Lesung und Diskussion mit Carolin Emcke, Lena Gorelik und Maryam Zaree

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Es gibt zwar eine offizielle Erinnerung-Politik, die die Zeit des Nationalsozialismus aufruft, es gibt das mahnende „Nie wieder“ – aber es wird mehr und mehr zu einem Ritual, ohne konkretes Wissen, ohne dichte Beschreibung, ohne Stimmen, die das, was die Shoah tatsächlich bedeutete, vermitteln könnten. Auschwitz droht zur bloßen Chiffre zu werden, ohne Verstehen all der Mechanismen der Ausgrenzung, der Entmenschlichung, der Vernichtung, die es ausmachten. So werden weder die Kontinuitäten noch die Diskontinuitäten zu den heutigen Formen von Rassismus und Antisemitismus erkennbar. Dagegen soll dieser Abend mit Texten von Überlebenden die Vielfalt der Stimmen und Perspektiven aufzeigen, die die Grauen der Lager erlebt und beschrieben haben. Ihre Berichte richten sich an die Nachgeborenen, sie erzählen von der Gewalt und der Tortur, aber auch von Widerstand, Freundschaft und der Ethik des Erinnerns. Mit Texten von Primo Levi, Jean Améry, Ruth Klüger, Charlotte Delbo, Imre Kertesz, Jorge Semprun und anderen.     Carolin Emcke, Jahrgang 1967, ist eine der wichtigsten publizistischen Stimmen des Landes. Sie studierte Philosophie in London, Frankfurt/Main und Harvard. Weltweit bereiste sie Krisenregionen und berichtete darüber. Bei S. Fischer erschienen unter anderem „Von den Kriegen. Briefe an Freunde“, „Weil es sagbar ist: Über Zeugenschaft und Gerechtigkeit“ sowie „Gegen den Hass“. Im Jahr 2016 wurde sie mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.   Lena Gorelik, ist 1981 in St. Petersburg zur Welt gekommen. Seit 1992 lebt sie in Deutschland. Ihr Roman «Hochzeit in Jerusalem» (2007) war für den Deutschen Buchpreis nominiert, der viel­gelobte Roman «Mehr Schwarz als Lila» (2017) für den Deutschen Jugendbuchpreis. Lena Gorelik schreibt zu gesellschaftlichen Themen für die «Süddeutsche Zeitung» und «Die Zeit».   Die Schauspielerin und Filmemacherin Maryam Zaree wurde in Teheran geboren. Zuletzt war sie in der Serie „4 Blocks“, dem Berliner „Tatort“ und in dem Kinofilm „Transit“ (Regie: Christian Petzold zu sehen. Ihr Regiedebüt „Born in Evin“ feierte seine Premiere auf der Berlinale 2019 und gewann den Kompass-Perspektive-Preis der Perspektive Deutsches Kino für den Besten Film.

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