„Heimweh, Glück und Liebesblödigkeit – Ein Abend für Wilhelm Genazino“
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Zehn Jahre zuvor notierte er sich für eine kleine Geburtstagsrede: »Man muss kein neues Leben mehr anfangen. Man darf sich früherer Anfänge erinnern und erstaunt sein, was man alles ausprobiert hat.« In der Tat ist es immer wieder erstaunlich, was dieser Schriftsteller in mehr als vier Jahrzehnten erprobt hat. Er gehörte zu den großen Wahrnehmungskünstlern der Gegenwartsliteratur. Er zeigte uns, dass scheinbar alltägliche Begebenheiten ganze Lebensschicksale erkennbar machen können. Anlässlich des 80. Geburtstags von Wilhelm Genazino will ein auf 20 deutsche Städte verteiltes Festival dazu beitragen. MDR-Literaturredakteurin Katrin Schumacher und Alexander Suckel sprechen über Wilhelm Genazino und stellen das im Januar 2023 erscheinende Werktagebuch „Der Traum des Beobachters. Aufzeichnungen 1972- 2018“ vor, aus dem der Büchner-Preisträger seine Romane, Essays und Hörspiele entwickelte über „Der Traum des Beobachters“: Jahrzehntelang tippte Wilhelm Genazino seine Beobachtungen von unterwegs akribisch ab, aus Furcht, eines Tages könnte ihn das Schreiben selbst verlassen. Jedoch: »Die Zettel flüstern mit Anmut und Zuversicht: Morgen geht es weiter.« Nie hätte er es für möglich gehalten, »dass diese läppischen kleinen Notizen den Kampf gegen Riesenängste aufnehmen und ihn dann und wann gewinnen« könnten. So entstand ein »Materialcontainer«, in dem sich Leben und Fiktion, Ideen und Träume unauflöslich vermischen. Die von Jan Bürger und Friedhelm Marx herausgegebenen Aufzeichnungen zeigen ihn als verzweifelten Glückssucher, als hochsensiblen Zeitzeugen und funkelnden Aphoristiker. »Es ist ein großes Erlebnis, wenn das Vergnügen bis in die Details geht.
Literaturhaus Halle, Bernburger Straße 8, Tel. 00491774924699 Grüner Salon
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Mühlweg
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