Das Judentum in der Barockmusik

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Das Programm beleuchtet den Einfluss des Judentums in der Musik des Barockzeitalters von verschiedenen Seiten und zeigt die engen Verbindungen zwischen der christlichen und jüdischen Geschichte und Musik. Im 16. und frühen 17. Jahrhundert empfängt der herzogliche Hof der Gonzaga in Mantua jüdische Musiker, unter ihnen Salomone Rossi, der nicht nur Chorgesänge auf Hebräisch für die Synagoge von Mantua schreibt, sondern auch kunstvollste instrumentale Kammermusik verfasst. In die Instrumentalmusik nichtjüdischer Komponisten halten zunehmend alttestamentarische Themen Einzug, wie zum Beispiel in den biblischen Sonaten des Leipziger Thomaskantors Johann Kuhnau, der die Schlacht Davids gegen Goliath zu einem prächtigen Klanggemälde auf dem Cembalo werden lässt. Im Amsterdam des 18. Jahrhunderts werden in den Salons wohlhabender portugiesisch-jüdischer Familien Opern und Kantaten aufgeführt. Diese Genres dringen mit den Werken von Cristiano Giuseppe Lidarti bis in die Synagoge vor, die 1759 zum Aufführungsort von Händels Esther HWV50 auf Hebräisch wird. Das jüdische Kulturleben hat zu Barockzeiten zahlreiche Stilmittel hervorgebracht, die auf nichtjüdische Muster zurückzuführen sind, darunter die Einführung der Vokalund Instrumentalpolyphonie. Auf das christlich geprägte Musikleben hatten wiederum Texte aus dem Alten Testament und somit die gemeinsame Kultur mit dem Judentum einen großen Einfluss.

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