Priscilla

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1959 auf einer US Air Base in Bad Nauheim: Ein fremder Mann spricht die junge Priscilla Beaulieu an. Ob sie Bekanntschaft mit Elvis Presley machen wolle, der zu dieser Zeit seinen Militärdienst in Hessen ableistet? Sie möchte! Priscilla ist schon lange ein Fan des Mannes, der damals schon ein Star war. „Heartbreak Hotel“ ist ihr Lieblingssong, das Lied von den gebrochenen Herzen. Ein Anzeichen? In jenen längst vergangenen Tagen sicher nicht. Der Superstar lässt kaum die Augen von der nur 14-jährigen Schülerin, die schüchtern und kindlich wirkt unter den ausgelassenen Besuchern. Im Dialog unter vier Augen zeigt er sich verletzlich. Der zehn Jahre Ältere trauert um seine aus dem Leben geschiedene Mutter. Ansonsten hat er Heimweh, genau wie Priscilla, die auf Grund der Versetzung ihres Stiefvaters Paul nach Deutschland nun keine Freunde mehr hat. Auch im Anschluss nach Elvis‘ Rückkehr in die USA reißt der Kontakt der beiden Seelenverwandten nur kurz ab. Zwei Jahre danach trotzt der „King of Rock ’n’ Roll“ Priscillas Mutter Ann die Erlaubnis ab, die inzwischen 17-jährige in seine legendäre Villa „Graceland“ ziehen zu lassen, wo sie tagsüber in eine christliche Mädchenschule geht und dort ihren Highschool-Abschluss macht. Ein bitter-süßes Abenteuer bricht an. In einem bestimmten Ausmaß verstörend, aber immer solidarisch mit ihrer Titelheldin lässt Sofia Coppola die 14 Jahre Revue passieren, in denen Priscilla Presley die Auserwählte und Ehefrau des „King of Rock ’n’ Roll“ war. Elvis wird hier überraschend zum Zaungast. Das Podium gehört ganz einem Mädchen, das den Frauenhelden vor allem deshalb Betörte, weil sie so kindhaft und formbar war.