Untertan. Eine deutsche Revue, (Foto: © Falk Wenzel)

Untertan. Eine deutsche Revue

Diederich Heßling ist Untertan. Er tritt nach unten und lässt sich von oben treten. Er findet Uniformen geil und ist gern Teil einer Masse. Er ist stets im richtigen Verein. Er verehrt immer die Mächtigsten. Er verachtet alle Menschen, die so schwach sind wie er oder noch schwächer. Er macht Geschäfte. Er tratscht und hetzt und intrigiert. Er redet von Ordnung und Disziplin. Er passt seine Meinungen und seine politischen Bekenntnisse seinem Ehrgeiz an. Er macht Karriere. Er verbringt viel Zeit in Kneipen. Er hat Stress mit den »Weibern«. Er ist unsympathisch. Kurzum: Diederich Heßling ist ein musterhafter Deutscher. Mit seiner »Deutschigkeit« hat es Heinrich Manns berühmte Romanfigur im alten Kaiserreich ziemlich weit gebracht. Die knallhart beobachtete und auf den literarischen Punkt gebrachte Gesellschaftssatire von 1918 führt deutlich vor, wie sich jener deutsche Geist formen ließ, der wenig später die ganze Welt an seinem Wesen genesen lassen wollte und dabei unterging. Doch wie weit weg von diesem »deutschen Zeugs« sind wir heute tatsächlich? Was fällt uns ein zum Deutschsein im 21. Jahrhundert? Wieviel Diederich Heßling steckt noch in uns und in den Leuten um uns herum? Was ist – by the way – eigentlich mit der Deutschheit von Frauen? Wo und wie finden wir sie, unsere deutschen Abgründe, den deutschen Ton, den deutschen Rhythmus? Das alles und noch viel mehr will Regisseurin Mareike Mikat mit den Mitteln der Revue untersuchen.

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