Die Stunde da wir nichts voneinander wussten, (Foto: © Falk Wenzel)

Die Stunde da wir nichts voneinander wußten

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1991 geschrieben, lieferte Peter Handke dem Theater ein nur aus Bildern bestehendes, stummes Stück. Ein Schauspiel ohne Wortsprache.

60 Seiten Regieanweisungen mit zahlreichen Rollen für dutzende Spieler. Uraufgeführt 1992 am Wiener Burgtheater, wurde es seither an vielen Theater gespielt. Während des Corona-Lockdowns im März 2020 - in Zeiten der körperlichen Abwesenheit und des Nicht-Miteinander-Sprechen-Könnens - ist Handkes fantasierende Beobachtung des Treibens auf einem Platz sozusagen die Utopie einer Konversation. Über 300 Figuren, aufgeteilt auf ein Ensemble, das sich gänzlich neu begegnet - mit Abstand und stumm - ziehen am Zuschauer vorüber. Und erzählen Geschichten auf andere Art. »Was nachher kommt, gibt dem, was vorher war, erst den Umriss; und das, was vorher war, gibt dem, was nachher kommt, die Skulptur«, notierte Handke Ende der 80er Jahre. So ist es auch in Krisenzeiten 2020: Alltägliches wie ein Einkauf wird emblematisch, bisher Symbolhaftes wie Maskierung wird zum Alltag. Alles Halluzination? Alles Wirklichkeit.

Indem sich Zufälliges mit Mythologischem trifft, zeigt Handke dem Zuschauer eine offene Welt - das Wandeln, Aneinander-Vorbeiziehen, das Kommen und Gehen jeder einzelnen Figur bestätigt wieder und wieder: Hier sind alle gleich. Aufgetaucht aus den eigenen vier Wänden, betritt das Ensemble des nt die Bühne des Saals in nun anderen Zeiten und wird in Matthias Brenners erster Inszenierung nach der verordneten Theaterpause einen Neustart erleben.

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