Und nachher noch ins Prisma!
Die Sonderausstellung blickt in die Geschichte Neustadts. Über 50 Objekte, die in den letzten 10 Jahren unsere Sammlung erreichten, werden erstmals öffentlich ausgestellt. Dadurch bieten wir einen Ort, um Halle-Neustadt aus verschiedenen Blickwinkeln der Geschichte wiederzuerkennen und zu entdecken. 23 Fotografien des Fotozirkels Buna – ab 1971 unter der Leitung von Gerald Große – zeigen z. B. hochwertige Aufnahmen Neustadts aus der besonderen Perspektive der Zirkelmitglieder. Sie halten Momente des Wandels fest und spiegeln typische Szenen wider. Ergänzt wird dieser Teil durch 19 originale Dokumente, die das Vorgehen und die erfolgreiche Arbeit des Zirkels zeigen: So wird es einen großen, handgefertigten Ausstellungsplan zur Kollektivausstellung „Unser Bäumchen-Bericht“ geben, der für die 18. Arbeiterfestspiele in Rostock entworfen wurde. Urkunden und Goldmedaillen zeigen, auf welche Art das Engagement der Arbeiter gewürdigt wurde. Frau Bielig findet das Zirkelwesen besonders interessant: „Es war dafür gedacht, der Bevölkerung die Kunst näher zu bringen. Ideologie spielte dabei natürlich eine große Rolle, aber die Ausstellung zeigt im ersten Teil mit über 40 Objekten vor allem einen besonderen dokumentarisch-künstlerischen Blick, den sich die Arbeiter dadurch aneigneten.“
Im zweiten Teil der Ausstellung wecken 20 ungewöhnliche Objekte Erinnerungen und werfen gleichzeitig Fragen auf. Sie alle sind der Lebensrealität Halle-Neustadts entnommen, wie z. B. das „G“ des Gastronom-Schriftzuges. Das Gastronom besaß die längste Bar der DDR und war mit 478 Plätzen die größte Gaststätte Halle-Neustadts und Treffpunkt zahlreicher Neustädter. Eine Broschüre zum Erstbezug einer Wohnung in Halle Neustadt erklärt zudem, wie sich die Chemiearbeiterstadt Halle-West entwickelt und gibt nützliche Ratschläge zu Eigenreparaturen und Pflege der Wohnung. Der Kontrast der eigenen Erinnerung und der Geschichten hinter den verschiedenen Objekten ist dabei besonders spannend – und deckt einige Geheimnisse auf. Frau Selbmann vom Team Sammlungen sagt dazu: „Diese Objekte sprechen für sich, wenn man früher in Halle-Neustadt lebte. Dennoch erzählen wir die Geschichten der Gegenstände, denn diese sind spannend und nicht jedermann bekannt.“
Frau Jane Unger, Direktorin des Stadtmuseums, sagt zur Ausstellung: „Wir möchten, dass Haneu als Stadtteil nicht untergeht oder übersehen wird und dass die besondere Geschichte dieser einst auf dem Reißbrett konzipierten und heute so veränderten, bunten Stadt deutlich wird. Halle-Neustadt, so fasst sie zusammen, bedeutet für viele Menschen eine alte oder neue Heimat zu sein. Wir wünschen uns deshalb, dass die Besucherinnen und Besucher unserer Ausstellung so vielfältig sein werden wie es Halle-Neustadt selbst ist.“
Stadtmuseum Halle Christian-Wolff-Haus, Große Märkerstraße 10, Tel. 0345/ 221 30 30
www.halle.de
12.10.2024 bis 29.06.2025
jeweils
Sa. : 10.00
bis 17.00
Uhr
So. : 10.00
bis 17.00
Uhr
Di. : 10.00
bis 17.00
Uhr
Mi. : 10.00
bis 17.00
Uhr
Do. : 10.00
bis 17.00
Uhr
Fr. : 10.00
bis 17.00
Uhr
Stadtmuseum Halle
0345/ 221 33 46
Zur Webseite
Anfahrt:
Große Märkerstraße 10
06108 Halle
Haltestelle // 285 m entfernt
Marktplatz
Marktplatz
06108 Halle (Saale)
Tram: Linien 1, 2, 3, 5, 6, 7, 8, 10, 11, 94, 95
Bus: Linien 91, 97