„Ein schöner Strauß Blumen“

Die Berliner Songwriter Moritz Krämer und Francesco Wilking luden am 16. Dezember 2011 zur „Höchsten Eisenbahn“ und gestalteten einen wunderbar unberechenbaren Abend. Kulturfalter sprach mit Moritz Krämer und Gisbert zu Knyphausen über musikalische Vergleiche und ihre Idee von der „Höchsten Eisenbahn“.

Kulturfalter: Moritz, was für eine Idee oder was für ein Konzept verfolgt ihr mit der „Höchsten Eisenbahn“ und wie kamt ihr darauf?

Moritz Krämer: Das war eigentlich so, dass Francesco und ich gesagt haben, wir wollen einen Auftritt zusammen in Dresden spielen, bei dem wir den anderen begleiten können. Es war eigentlich nur so, dass wir mal Lust hatten zusammenzuspielen. Daraus hat sich sogleich eine Reihe ergeben. Francesco hat dann irgendwann vorgeschlagen, das Ganze „Die Höchste Eisenbahn“ zu nennen, weil er das Bild so geil fand, nicht zuletzt auch weil es bei Proben stets höchste Eisenbahn ist…  

Die „Höchste Eisenbahn“ startete ja in Berlin mit Judith Holofernes von „Wir sind Helden“ und nun macht sie mit Gisbert zu Knyphausen in Halle Halt. Was sprach denn für die Saalestadt?

Gisbert zu Knyphausen: Also ich war noch nie in Halle. Ich mag es einfach an Orten zu spielen, an denen ich noch nie gewesen bin.

Moritz Krämer: Ich war mal für sieben Wochen in Halle. Vor vier Jahren habe ich was fürs Theater gemacht und dann fand ich Halle irgendwie auch ganz gut.  



Gisbert zu Knyphausen – Was führt dich in die „Die Höchste Eisenbahn“?

Gisbert zu Knyphausen: Weil ich Moritz und Francesco ein wenig kenne, die Musik gut finde und sie mich gefragt haben, hatte ich sehr viel Lust, mit ihnen ein Konzert zu spielen. Es gibt meinerseits eine Wertschätzung der Musik der anderen, was dies begründet.  

Gisbert zu Knyphausen – Dein Debütalbum „Gybert zu Knyphausen“ wurde hochgelobt, die neue CD „Hurra! Hurra! So nicht“ auch. Nun werden schon Stimmen laut, du seist der neue Reinhard Mey. Stimmt’s?

Gisbert zu Knyphausen: Ich habe eigentlich keine Lust, zu Schubladen etwas zu sagen. Und es ist ja auch nicht meine Aufgabe zu beschreiben, was ich da mache. Ich mache das ja einfach und freue mich darüber, dass so viele Leute auf die Konzerte kommen. Ich kann den Vergleich schon verstehen, vor allem aufgrund von ein paar Liedern von der ersten Platte wie „Wer kann das schon entscheiden“ oder „Spieglein, Spieglein“. Klar, das klingt schon ein bisschen nach „Liedermacher-Schule“. Aber dann sind auf der Platte ja auch ganz andere Sachen, die gar nicht danach klangen. Der Reinhard-Mey-Vergleich stört mich nicht richtig, ist aber doch eine Generalisierung meiner Musik.

Gisbert zu Knyphausen – Was kann man am 16. Dezember im Steintor Varieté erwarten, ein Konzert, eine Revue, eine Lesung?

Gisbert zu Knyphausen: Alles! Auf jeden Fall viel Musik, es wird auch ein wenig gelesen, vor allem aber Musik gespielt. Ich habe auch keinen Text, den ich auf der Bühne lesen kann – doch, einen. Es geht ja auch darum Dinge auf der Bühne zu machen, die man sonst noch nie gemacht hat. Es werden Songs von unseren schon erschienenen Platten gespielt, aber auch völlig neue Songs oder geschriebene Sachen – ein schöner Strauß Blumen… 



Moritz Krämer – Wie geht es denn weiter mit der „Höchsten Eisenbahn“?

Moritz Krämer: Also ich glaube eine weitere Station ist in Planung, aber es ist noch nicht fest. Und sonst ist noch nichts fertig. Ursprünglich dachten wir, dass wir am Stück spielen können. Jetzt ist es aber etwas auseinandergerissen, sodass die geplante Reihe nicht so klar ist. Man wird sehen.

Moritz Krämer und Gisbert zu Knyphausen, vielen Dank für das Gespräch!

(Nico Elste, Kulturfalter Dezember 2011)

 

 

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