Premiere in Halle: Sein größter Trick

Der sagenumwobene Zauberer Tamburini weiß ganz genau, wie er sein Publikum unterhält, wie er es immer wieder verblüfft und zum Staunen bringt. Doch von jetzt auf gleich ändert sich alles, der große Magier erleidet einen Schlaganfall, der ihn halbseitig lähmt. Aufmuntern kann ihn keiner mehr. Keiner bis auf Eine, die entzückende Schwester Evelyn. Sie bedient sich seines Handwerks und schafft, es in ihm die Lebensgeister wieder zu wecken. Martin Menzel hat im März 2012 einen wunderbaren, 24-minütigen Kurzspielfilm in Halle gedreht, der von der Gefahr der Resignation, von Gebrauchtwerden und Selbstbehauptung erzählt. Drehorte in Halle waren das Paul-Riebeck-Stift und das Objekt 5.

Bei der Premiere am 15. März 2013 waren sowohl der Regisseur, als auch die beiden Hauptdarsteller Christian Grashof und Anna Böttcher im Luchs Kino am Zoo anwesend und stellten ihr Werk vor.





Filmdreh: Sein größter Trick

So viel Trubel haben die 150 Bewohner des Altenheims der Paul-Riebeck-Stiftung in der Kantstraße schon lange nicht mehr gesehen: Kameraleute, Beleuchter, Aufnahmeleiter und was sonst noch alles zu einem Drehteam dazugehört, wuseln durch die Gänge der Pflegeeinrichtung. „Kamera läuft, Ton läuft, Ruhe bitte, wir drehen!“ tönt es durch die Räume der Wohngruppe 2. Anlass für das Spektakel war die Produktion des Kurzfilms „Sein größter Trick“ im März 2012.

„Im Film geht es um Jakob Marschall, einen Zauberer, der nach einem Schlaganfall pflegebedürftig wird und von nun an im Altenheim wohnt.“, erzählt Thomas Jeschner, einer der Produzenten. „Dort ist er natürlich deprimiert, bekommt dann aber schließlich die Gelegenheit noch einmal seinen größten Trick zu zeigen“.

Produktionsfirma ist die hallesche „Sundayfilm GmbH“ und auch Hauptdarsteller Christian Grashof (Halle) sowie Regisseur Martin Menzel (Magdeburg) kommen aus Sachsen-Anhalt. Im Mai des Jahres 2012 war der Film fertig gedreht und wurde dann 2013 auf deutschen und internationalen Kurzfilmfestivals, wie der Berlinale vorgestellt werden. Martin Menzel gilt als Aufsteiger bei den Kurzfilmregisseuren. Er und das Team hinter ihm hoffen auf noch größere Bekanntheit durch den Film aus Halle.

Für die Senioren im Altenheim ist das eher zweitrangig. Für sie ist wichtig, dass endlich mal wieder richtig was los ist; und wer kann schon von sich behaupten, dass er einen Zauberer in seinem Haus hat...

Oliver Müller-Lorey, Kulturfalter März 2012