Wenn Kunst auf Casino trifft - Legendäre Filme über das Glücksspiel

Sie fragen sich eventuell, ob in dem ersten Teil der Überschrift dieses Artikels nicht vielleicht Themenkomplexe miteinander verknüpft werden, die rein gar nichts miteinander zu tun haben? Aber an dieser Stelle kann man sich schnell täuschen, denn das Thema Casino ist in der Welt der Kunst und vor allem im Kino weit häufiger anzutreffen, als man zunächst annehmen würde. Immerhin sind Glücksspiele nahezu in der gesamten Menschheitsgeschichte präsent gewesen und auch heute jagen passionierte Spieler nach besonderen Boni wie einem 50 Euro Bonus ohne Einzahlung in Online Casinos.

Da ist es kein Wunder, dass dieses Thema auch in der Kunst Eingang gefunden hat. Wir möchten uns im Folgenden vor allem auf die Casinospuren in der Filmkunst konzentrieren, aber nicht unerwähnt lassen, dass auch die Malerei und Literatur vom Spiel um Gewinn und Verlust beeinflusst wurden. 

Selbst in der Hochliteratur gibt es zahlreiche Werke, in denen Spielsalons und das Ringen mit Glücksgöttin Fortuna im Zentrum stehen. Ein gutes Beispiel ist der berühmte Roman “Der Spieler” von Fjodor Dostojewski aus dem Jahr 1867, in dem es um die verheerenden Auswirkungen der Spielsucht geht, die dem Autor selbst im Leben nicht unbekannt waren. Das Buch diente einer berühmten Oper als Vorlage und wurde mehrfach verfilmt. 

Auch Stefan Zweig widmete sich in seiner Novelle “Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau” diesem Thema und beschreibt meisterhaft den Ausnahmezustand eines dem Spiel verfallenen Protagonisten, der in die Katastrophe abgleitet. 

Aus der Malerei dürfte jedem mindestens eins der Bilder aus der Reihe der kartenspielenden Hunde bekannt sein, die C. M. Coolidge im Jahr 1903 als Auftragsarbeit erschuf, mit der Zigarren beworben wurden. “Die Falschspieler” aus dem Jahr 1594 des bedeutenden barocken Malers Michelangelo Merisi da Caravaggio ist ein prominentes Beispiel für ein Glücksspielmotiv in der klassischen Malerei. 

Schauen wir uns nun einige berühmte Kinofilme mit Glücksspielbezug an.



Casino – Der Geniestreich eines Kultregisseurs

Dieses Meisterwerk aus dem Jahr 1995 ist unserer Meinung nach einer der besten Filme der Regielegende Martin Scorsese. In den Hauptrollen glänzen Robert De Niro, Sharon Stone und Joe Pesci. De Niro übernahm die zentrale Rolle des Casinomanagers, der in Las Vegas die Strippen im Glücksspiel zieht und dabei nicht vor Verbrechen bis hin zu Morden zurückschreckt, um seinen Einfluss zu schützen. Vordergründig schwelgen er und seine Frau, die von Sharon Stone dargestellt wird, im Luxus, doch nach und nach steigt der Druck von konkurrierenden Mafiafamilien und den staatlichen Ermittlungsbehörden, die den unlauteren Geschäften auf der Spur sind, bis ins Unermessliche.

Es ist besonders interessant, zu beobachten, wie das Verbrecherleben seinen Tribut fordert und die Protagonisten des Films nach und nach in jeder Hinsicht ruiniert. Wollte man den Film mit einer abschließenden Moral beschreiben, ist es die Einsicht, dass sich das Verbrechen nicht lohnt. Sharon Stone erhielt für ihre Darstellung eine Oscarnominierung und der Film gilt heute als zeitloser Klassiker.

21 – Mathematikstudenten planen den großen Clou 

In diesem Film aus dem Jahr 2008 von Robert Luketic ist der Oscarpreisträger Kevin Spacey das bekannteste Gesicht in der Besetzungsliste. Der spielt in dieser lose auf echten Begebenheiten beruhenden Geschichte einen Mathematikprofessor, der eine Gruppe begabter MIT-Studenten um sich scharrt, mit denen er die Technik des Kartenzählens beim Blackjack perfektioniert, um dann professionell organisiert in den Spielbanken von Las Vegas daraus Profit zu schlagen. 

Die Blackjack Regeln sind an sich nicht besonders schwer zu erlernen, das Kartenzählen verlangt hingegen weitaus mehr geistige Kapazität, um das Spiel zu den eigenen Gunsten lesen zu können. Die pfiffigen Studenten erlernen diese Fähigkeit spielend und der finanzielle Druck, unter dem viele Studenten stehen, tut sein Übriges, damit sich schließlich mehrere Teilnehmer für das riskante Unternehmen, Casinos über den Tisch zu ziehen, rekrutieren lassen. Doch den Casinobetreibern sind diese Trickserein natürlich ein Dorn im Auge und daher wird es für die Studenten schnell brenzlig.

Molly´s Game – Die wahre Geschichte einer gewieften Frau

In diesem Film aus dem Jahr 2017 steht eine selbstbewusste Frau im Mittelpunkt des Geschehens, die titelgebende Molly wird von der oscarprämierten Jessica Chastain dargestellt. Die Vorlage für die Handlung des Films von Aaron Sorkin liefert die echte Lebensgeschichte von Molly Bloom, die sich als Veranstalterin von Pokerrunden einen Namen machte, die vor allem von der High Society aus Filmstars, berühmten Sportlern und erfolgreichen Geschäftsleuten frequentiert wurden. 

Allerdings lief hier nicht immer alles legal ab und letztendlich verstrickte sich Molly immer mehr in einem Netz aus Drogen und der Mafia, wodurch sich letztendlich das FBI für ihre Machenschaften zu interessieren begann.

Casino Royale – Der Ur-Bond im neuen Gewand

Schon Sean Connery saß in seinem ersten Bond-Film, Dr. No von 1962, bestechend cool an einem Casinospieltisch. Kein Wunder also, dass dieses Szenario auch für den im Jahr 2006 erstmals im Dienste Ihrer Majestät antretenden Daniel Craig passend war. Der 21. Teil der Bond-Filmreihe greift dabei auf den ersten Roman des Autors Ian Fleming zurück, was ideal war, um mit Craig einen völlig neuen Bond-Typus einzuführen, der wesentlich hemdsärmeliger zu Werke geht als seine deutlich eleganteren Vorgänger. 

Das titelgebende Casino Royal befindet sich in Montenegro. Hier duelliert sich Bond zunächst mit dem Bösewicht Le Chiffre am Pokertisch. Im späteren Verlauf wird dem Zuschauer ein bond-typisches Katz-und-Maus-Spiel an spektakulären Orten rund um den Globus geboten.

Leaving Las Vegas – Brachte Nicholas Cage den Oscar ein

Dieses herzzerreißende Drama aus dem Jahr 1995 stammt von Autor und Regisseur Mike Figgs und zeigt die Geschichte eines erfolglosen Drehbuchautors, gespielt von Nicholas Cage, der sich in Las Vegas zu Tode trinken möchte. Auf seinem finalen Absturztripp begegnet er der Prostituierten Sera und zwischen den beiden entspinnt sich eine Liebesgeschichte, in der sie alles daran setzt, den unglücklichen Trinker zu retten.

Der Film zeigt die Schattenseiten der Spielsalons in der amerikanischen Glücksspielmetropole Las Vegas, in denen gescheiterte Existenzen und verlorene Seelen ihr Zuhause haben, wo sie im Spiel Zuflucht suchen. Nicolas Cage zeigt hier eine hervorragende Leistung und die Tragik des Films ist sehr berührend.

Ocean's Eleven – Starbesetzter Raubzug mit George Clooney

Hier haben wir es mit der Neuverfilmung eines Streifens aus dem Jahr 1960 zu tun, in dem die Musiklegenden Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Jr. vor der Kamera standen. Und auch im Remake von 2001 wird ein illustrer Cast präsentiert, angeführt von Kinogrößen wie George Clooney, Julia Roberts, Brad Pitt und Matt Damon. Die Regie übernahm Steven Soderbergh.

Der Film ist ein klassisches Heist-Movie, in dem eine Gruppe Krimineller sich auf großen Beutezug begibt, bei dem der Tresorraum des berühmten Casinohotels Bellagio in Las Vegas geknackt werden soll. Der von Clooney verkörperte Danny Ocean ist ein Berufsverbrecher, der sich frisch aus dem Gefängnis entlassen daran macht, diesen Clou zu planen. Dabei heuert er eine bunte Truppe aus Spezialisten an, denn es sind verschiedenste Fähigkeiten gefragt, um diese äußerst knifflige Unternehmung zum Erfolg zu führen. Wer an diesem spannenden Film seine Freude hat, darf sich in zwei Fortsetzungen auf ein Wiedersehen mit der Gangstertruppe freuen.



Es gibt noch mehr spannende Filme zum Thema

Vom heiteren Western “Maverick” mit Mel Gibson und Jodie Foster bis hin zum Klassiker “The Clou” von 1973 mit Paul Newman gibt es zahllose weitere gute Glücksspielfilme, in denen die besondere Atmosphäre eines Spielsalons als Kulisse dient. Da im Spiel oft ein Moment entsteht, in dem es um alles oder nichts geht, sind Glücksspielszenarien natürlich besonders gut geeignet, um den Zuschauer in Atem zu halten und nervenzerreißende Spannung herzustellen, da für den Protagonisten alles am seidenen Faden hängen kann.

Genauso kann ein unterschwelliger und viel größerer Konflikt der Protagonisten ideal am Casinotisch angedeutet werden, wie es häufig bei den Bond-Filmen zu beobachten ist. Der psychologische Kampf der Gegner im Spiel wird dann im weiteren Verlauf der Handlung häufig mit handfesten Mitteln ausgetragen, wobei es dann um Leben und Tod geht. Wir werden aus den genannten Gründen auch in Zukunft noch häufig Filme zu sehen bekommen, die das Casinomotiv auf die ein oder andere Art aufgreifen werden.